Kampf gegen Krebs Kampf gegen Krebs: Kathrin Beikirch mobilisiert in Droyßig zur Knochenmarkspende

Droyßig - 1.600 Menschen hat Kathrin Beikirch sprichwörtlich in den Mund geschaut, Speichelproben entnommen und diese zur Analyse für potenzielle Knochenmarkspender eingeschickt.
Dafür haben die Frau aus Droyßig und ihre Mitstreiter der Initiative „Wir sind das Leben“ jetzt den bundesweit ausgeschriebenen Ehrenamtspreis einer Drogeriemarkt-Kette gewonnen.
„Wir sind von dieser Auszeichnung und der öffentlichen Wertschätzung unserer Arbeit vollkommen überwältigt“, sagt Kathrin Beikirch. Zugleich sei das für sie Ansporn für ihre weitere Arbeit.
Kathrin Beikirch mobilisiert zur Knochenmarkspende
In gerade mal anderthalb Jahren zog die Frau aus Droyßig mit ihrer Initiative über Land. Zu den ersten Stationen gehörten dabei die freiwillige Feuerwehr im eigenen Dorf, die Verwaltung, das Büro der Verbandsgemeindebürgermeisterin des Droyßiger-Zeitzer Forstes, die Stadtwerke Zeitz, verschiedene Apotheken und Ärzte.
Über die Mund-zu-Mund-Propaganda und das Internet zogen sich ihre Kreise bis nach Leipzig in Sachsen und nach Erfurt und Jena in Thüringen. So kam schließlich die Zahl der 1.600 Probanden zusammen.
Den Anstoß für diese private Initiative gab es vor gut zwei Jahren im eigenen Familienkreis. „Mein Bruder erkrankte damals an Blutkrebs. So reifte der Gedanke zu unserer Kampagne“, erzählt Kathrin Beikirch. Sie steht ihrem Bruder sehr nahe, und so ließ sich die Familie für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) typisieren, um einen geeigneten Stammzellspender zu finden.
Linde als Symbol gemeinsam eingestrickt
Doch je mehr sie sich mit dem Thema beschäftigte, je größer wurde das Bedürfnis, etwas für Menschen mit dieser Erkrankung zu tun. So erregte die Familie in ihrem Dorf mit einer Strickaktion großes Aufsehen.
Es strickten Freunde, Nachbarn, Anwohner und Interessenten eine über 100-jährige Linde ein. Der stattliche Baum erhielt bildlich gesehen einen warmen Pullover.
Das Kultobjekt wurde farbenfroh und zieht noch heute viele neugierige Blicke auf sich. Die Linde steht dabei als Symbol für das Leben, als Lebensbaum, der mit seinen Wurzeln im Dorf fest verankert ist.
Mit einem Mausklick etwas gegen Blutkrebs unternehmen
Parallel dazu gestaltet Michael Schomer unter dem Motto „Wir sind das Leben“ eine erfolgreiche Kampagne im Internet. So wuchs die Schar der Unterstützer immer weiter.
„Wichtig ist uns dabei auch die Aufklärung. Aller 16 Minuten bekommt in Deutschland ein Patient die Diagnose Blutkrebs und viele warten auf einen passendes Stammzellspender“, berichtet Kathrin Beikirch weiter.
Mittlerweile arbeitet die Initiative mit dem Verein für Knochenmark- und Stammzellenspende (VKS) zusammen. Dies hat vor allem logistische Gründe, denn dieser Verein sitzt in Dresden. Die Ergebnisse der Typisierung landen nach wie vor im Zentralregister in Ulm. Mit nur einem Mausklick kann man sich kostenlos ein Typisierungsset anfordern und mitmachen.
Weitere Informationen zum Aktionsbündnis unter
(mz)
