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Jungen verblüffen Mitschülerinnen

Von Maria Barsi 03.06.2005, 17:36

Reuden/MZ. - Die Klasse 10 a hatte groß gekocht und dazu festlich eingedeckt - das Abschiedsessen der Schulabgänger mit Klassenlehrerin, deren Stellvertreterin, der Schulleitung und den beiden Hauswirtschaftslehrerinnen war angesagt. "Irgendwann hat das mal eine Klasse angefangen, und jetzt ist das Tradition hier", sagte Klassensprecherin Katja Vincenz. Für ein Vier-Gänge-Menü entschied sich die Klasse, und keine Lehrerin rührte darin herum. Naja, räumte Hauswirtschaftslehrerin Gabriele Nowotny ein,

ein bisschen Unterstützung von ihr und ihrer Kollegin Janine Mende hätten die jungen Leute schon gebraucht. Eigentlich aber hätten sie alles sehr selbstständig entschieden und organisiert. Von der Speisenfolge übers Geldeintreiben und Einkaufen, bis zum Kochen und Tischeindecken. Mit Appetitshäppchen "wie beim Italiener" begann das große Essen, es folgte eine Currysuppe. Zum Putenschnitzel konnte dann zwischen Pommes und Kroketten sowie Mischgemüse und Pilzen gewählt werden. Und zum krönenden Abschluss gab es Joghurt mit Früchten. Ganz neue Seiten entdeckten die jungen Damen am Ende ihrer Schulzeit an ihren Mitschülern. "Die Jungs haben voll mitgemacht. Was die alles können, das glaubt kein Mensch!" stellte Tina Gipp verwundert fest.

Robby zum Beispiel schälte zum ersten Mal Kartoffeln und war gar nicht so wild darauf, dass seine Familie davon erführe. Stephan schälte die Zwiebeln, Christian putzte den Blumenkohl, Rico faltete die Servietten. "Die waren richtig stark, nicht nur so beim Möbelrücken", sagte auch Katja, bevor man sich gemeinsam zu Tische setzte und die Gäste selbstverständlich auch bediente. In gewisser Weise hatten die ja auch mit zum Gelingen des Abschiedsessens beigetragen: Geschirr und Besteck nämlich stammten aus dem Lehrerzimmer. "Das haben wir uns geborgt, damit die Tische einheitlich eingedeckt werden können", verriet Katja. Die Efeuranken und Margariten zum Dekorieren der Tische freilich, die hatten die Schüler dann wieder selbst besorgt.