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Jubilare öffnen die Herzen und Börsen

Von MARIA BARSI 27.09.2009, 17:17

ZEITZ/MZ. - Weißhaarig inzwischen und manch einer auch nicht mehr ganz so beweglich, freuten sie sich aufeinander und auf die Veranstaltung zum goldenen Abitur, die ihnen der Schulförderverein im Rahmen seiner Mitgliederversammlung und die in Zeitz gebliebenen Mitschüler organisiert hatten. "So viele sind noch nie gekommen zum goldenen Abitur", staunte Vereinsvorsitzende Ines Pfannenschmidt. Die 12 B2 von 1959 kam komplett. Manfred Schwärsky, der heute in Halle lebt, meinte schmunzelnd: "Wir haben Glück. Bei uns leben noch alle und wir treffen uns sowieso alle fünf Jahre."

Ein kleines Kulturprogramm wurde von Schülern des Gymnasiums und der Musikschule Bluhm gestaltet und man amüsierte sich über die textstarken Lateinschüler aus der neunten Klasse, die für eine Boulevard-Zeitung eine Menge Klatsch aus der Familie des ersten Römer-Kaisers Augustus zusammentrugen. Nach einer Ansprache von Schulleiter Dr. Bernd Niemann gab es für jeden der goldenen Abiturienten Urkunde und Blümchen. Danach ergriff Jubilar Klaus-Jürgen Melzer das Wort.

Trotz aller politischen Engstirnigkeit und mancher Intoleranz hätten ihnen die meisten Lehrer mit großem Engagement zu einer profunden Bildung und einem soliden Start in akademische Laufbahnen verholfen, betonte er. Man dürfe Stolz empfinden und nach so langer Zeit auch mit etwas Sentimentalität auf die Schulzeit zurückblicken. Als Mitglied des Schulfördervereins nutzte er die Gelegenheit, seine einstigen Mitschüler zu bewegen, neben ihren Herzen auch die Geldbörsen zu öffnen. Die Außenanlagen für den Sportunterricht zum Beispiel seien schon zu Zeiten ihres Sportlehrers Roland Jelinek in erbarmungswürdigem Zustand gewesen. Wie heute noch immer die Weitsprunganlage im Geschwister-Scholl-Gymnasium, für deren Rekonstruktion sich der Schulförderverein auch mit dem Sammeln von Spenden einsetzt. Ihre Portemonnaies öffneten die Damen und Herren dann auch an den Tischen der 11 B und der 11 C. Erstere hatte die Anwesenheitslisten geführt, verkaufte Publikationen des Gymnasiums und stellte ein großes Spendenglas auf, das sich schnell füllte. Die 11 C wiederum hatte schon in aller Frühe Brötchen belegt, Kaffee gekocht und appetitliche Kuchen zur Stärkung der Jubilare von zu Hause mitgebracht.