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Insolvenz Klinikum Zeitz Insolvenz Klinikum Zeitz: Kampfansage zum Erhalt des Krankenhauses

Von Angelika Andräs 20.09.2019, 07:00
Der Standort Zeitz des Klinikums muss erhalten bleiben. Es sind sich alle Politiker einig, dass mehr als eine Notaufnahme in Zeitz gebraucht wird.
Der Standort Zeitz des Klinikums muss erhalten bleiben. Es sind sich alle Politiker einig, dass mehr als eine Notaufnahme in Zeitz gebraucht wird. Hartmut Krimmer

Zeitz - Stadtratsvorsitzender Ulf Altmann (CDU) will einen Sonderstadtrat zum Thema Klinikum in Zeitz. „Ich werde darüber mit dem Oberbürgermeister sprechen“, sagte er der MZ, „wir müssen uns fraktionsübergreifend verständigen, und da gehe ich auch davon aus, dass die anderen Fraktionen mit im Boot sind.“

Thema des Sonderstadtrates soll eine Forderung an den Landkreis als Träger der beiden Kliniken in Zeitz und Naumburg sein. „Wenn ich in Insolvenz in Eigenverantwortung gehe, dann muss es Pläne geben, wo ich am Ende hin will“, sagt Altmann, „die Stadt hat ein Recht darauf, zu erfahren, wie es am Standort Zeitz weitergehen soll.“ Persönlich, als Mediziner und in seiner Funktion als Stadtratschef habe ihn die Mitteilung am Dienstag sehr getroffen.

Zeitzer haben bestmögliche medizinische Betreuung verdient

„Ich denke, über die Wichtigkeit eines Krankenhauses in Zeitz mit Notfallversorgung braucht man sich nicht zu unterhalten.“ Die Zeitzer haben die bestmögliche medizinische Betreuung verdient. Deshalb sein Vorschlag, dass Stadtverwaltung und Stadtrat eine gemeinsame Position gegenüber dem Landkreis und dem Landrat finden und vertreten: „Das Klinikum muss in Zeitz bleiben!“

Altmann sieht hier Dringlichkeit geboten. Man müsse jetzt schnell handeln. Deshalb will er auch ganz schnell einen Sonderstadtrat. Öffentlich, damit die Bürger informiert sind. Auch wenn man dann sicher nicht über Zahlen, die in einen nichtöffentlichen Teil gehören, sprechen könne. Aber darum gehe es auch gar nicht. Wichtig sei die klare Ansagen gegenüber dem Landkreis.

„Schlechter Stil des Landkreises gegenüber der Kommune“

Altmann hält bereits die Erklärung zur Insolvenz für „schlechten Stil des Landkreises gegenüber der Kommune“. Schließlich war vor noch nicht einmal einer Woche Stadtratssitzung. „Wir haben zusammengesessen, und es gab keine Information, noch nicht einmal eine Andeutung.“

Allerdings will Altmann nicht nur aufrechnen und fordern. Er hat auch eine ganz klare Ansage, die er mit allen Fraktionen im Stadtrat diskutieren will. „Es sollte klar sein, dass wir notfalls das Klinikum in Zeitz separat weiter betreiben.“ Egal, in welcher Form.

Dauerhafter Erhalt als Ziel

Entsprechende Anstöße habe es bereits gegeben, zum Beispiel von Horst Heller (Linke). Wobei Altmann neben einem Trägerverein auch eine Privatisierung nicht von vornherein ausklammern will. Er verweist beispielsweise auf das Klinikum in Weißenfels und andere privat geführte. „Die laufen. Hauptsache ist, dass wir das Klinikum in Zeitz in vollem Umfang erhalten können.“

OB Christian Thieme (CDU) setzt ebenfalls auf den Erhalt. „Der dauerhafte Erhalt des Zeitzer Krankenhauses in kommunaler Trägerschaft ist das erklärte Ziel dieses Verfahrens, und das ist auch unser aller Ziel!“, sagt er, „die Dramatik der Situation hat uns alle überrascht, auch wenn sie sich schon länger andeutete.“ Der eingeschlagene Weg sei zwar erst einmal ein Schock, erst recht für die Mitarbeiter, aber „ich bin davon überzeugt, dass er der einzig richtige ist, um unser Krankenhaus dauerhaft zu erhalten.“ (mz)