Hotel in Osterfeld Hotel in Osterfeld: Schwierige Suche nach Lehrlingen
Osterfeld/MZ - Bis zu fünf Ausbildungsstellen im Hotel- und Gaststättenbereich sowie weitere zwei bis drei Lehrstellen in der Küche könnte das Atrium-Hotel Amadeus in Osterfeld interessierten Jugendlichen mit dem neuen Ausbildungsjahr anbieten. Doch ob die Stellen je besetzt werden, daran zu glauben fällt Hotelchef Stefan Paschke und Ausbildungsleiterin Michéle Paschke reichlich schwer. „Die Anzahl der Lehrlinge in unserem Haus ist auf dem niedrigsten Stand seit Jahren“, sagt Stefan Paschke. Gerade mal drei Auszubildende zu Hotel- beziehungsweise Restaurantfachleuten sowie ein Kochlehrling gehören derzeit zum 25-köpfigen Hotelteam. Noch vor knapp sechs Jahren starteten 13 junge Leute ihre berufliche Laufbahn in der größten Vier-Sterne-Herberge des Burgenlandkreises. Selbst eine Lernpartnerschaft mit der Sekundarschule Droyßig, in deren Rahmen man schon bei Veranstaltungen für die Berufe geworben hat, brachte keinen Erfolg.
Ausbildung ermöglicht Arbeit in vielen Berufen
Doch dass das Hotel- und Gastronomiegewerbe einen so schlechten Ruf hat, daran sei die Branche teilweise selber schuld, sind sich beide einig. „Lehrlinge wurden als billige Arbeitskräfte gesehen, die eigentliche Ausbildung aber wurde vernachlässigt. Außerdem wird nicht genug Werbung für die Branche gemacht“, findet Stefan Paschke. Denn wenn die Sprache auf das Hotel- und Gaststättengewerbe komme, werde nur von schlechten Arbeitszeiten und schlechter Bezahlung gesprochen, welche Möglichkeiten die Hotellerie biete, davon werde nicht geredet. Dabei würden in der Ausbildung zum Hotelfachmann Grundlagen für verschiedene Berufe vermittelt, mit denen man letztlich weltweit punkten könne, ist sich Stefan Paschke sicher. Noch dazu sei der Beruf vielseitig und abwechslungsreich, fügt er hinzu und kann dabei auf eine über 30-jährige Erfahrung zurückblicken.
Längerfristige Zukunft als Ziel
Dass man als einzelnes Haus wenig ausrichten kann, um der Branche ein besseres Image zu verpassen, weiß das Direktorenehepaar schon. Trotzdem gibt man in Sachen Lehrlingsausbildung nicht auf. „Wir bilden gerne und für den eigenen Bedarf aus. In den letzten zwei Jahren wurden sämtliche Lehrlinge übernommen. Wir versuchen, den Fachkräften längerfristig eine Zukunft zu geben“, macht Michéle Paschke deutlich. Zudem würden die Lehrlinge in Osterfeld nach Tarif bezahlt, stelle man Personalzimmer zur Verfügung, da die Erreichbarkeit des Osterfelder Hauses mit dem öffentlichen Nahverkehr begrenzt ist. Und nicht zuletzt versuche man, auf jeden Lehrling individuell einzugehen, um dessen Stärken herauszuarbeiten.