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Hochwasserfolgen in Zeitz Hochwasserfolgen in Zeitz: Aus für Kita Stadion oder Schwimmhalle in Zeitz?

Von Angelika Andräs 17.07.2013, 14:09
Für die Kita Kleine Strolche in Zeitz gingen nach dem Hochwasser viele Spenden ein. Steht ihre Zukunft jetzt auf dem Spiel?
Für die Kita Kleine Strolche in Zeitz gingen nach dem Hochwasser viele Spenden ein. Steht ihre Zukunft jetzt auf dem Spiel? Archiv/Krimmer Lizenz

Zeitz/MZ - Eltern der Kindertagesstätte Kleine Strolche haben erfahren, dass ihre Einrichtung mit auf der Liste derer steht, in die nach dem Hochwasser in Zeitz nicht mehr investiert werden soll. Sie wollen eine Schließung der Kita in jedem Fall verhindern. Doch genau die könnte drohen, weil der Kindergarten nur wenige Meter entfernt von der Weißen Elster liegt und vom Hochwasser im Juni stark getroffen wurde. „Die Eltern haben hier erst gegen das Hochwasser gekämpft“, sagt Christian Künstler, „und wir haben jetzt in vielen Stunden alles so hergerichtet, dass alles vorbereitet ist und jetzt sofort die Handwerker reinkönnen. Wir werden nicht aufgeben.“ Auch eine Idee, um einen Hochwasserschutz für die Einrichtung mit einfachen Mitteln kostengünstig umzusetzen, haben die Eltern.

Nach den Informationen der Eltern seien die Mittel für die einzelnen beschädigten Einrichtungen vom Hauptausschuss so bewilligt worden, wie die Schäden der Fördermittel wegen nach Magdeburg gemeldet worden seien. Nur nicht für ihre Kita. Doch auch andere Einrichtungen sollen noch auf dieser Liste mit dem dicken Fragezeichen stehen. Das Thälmannstadion etwa, die Kindertagesstätte Bummi und sogar die Schwimmhalle. Wobei das Fragezeichen nicht heißt, dass sie von der städtischen Landkarte verschwinden, sondern dass über eine Verlegung und/oder einen Neubau nachgedacht werden soll. „Als Standort für einen Neubau einer Kindertagesstätte soll nun das Gelände des ehemaligen Theaters am Goethepark in der Diskussion sein“, sagt Christian Künstler. Die Information erhielten die Eltern nach der eigentlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehaltenen Sitzung des Hauptausschusses. Der trifft sich jetzt jede Woche hinter verschlossenen Türen, um zu entscheiden, wie die Hochwasserschäden in Zeitz beseitigt, wofür Geld eingesetzt und wie die Spenden verteilt werden sollen.

Am ersten August werden die Entscheidungen getroffen

Ob es diese Überlegung tatsächlich gibt, welche Einrichtungen an ihrem jetzigen Standort zur Disposition stehen könnten – dazu gibt es von der Stadt keine Auskunft. „Es sind alles nur Vorberatungen, es wurden keinerlei endgültige Entscheidungen getroffen“, beschwichtigt Pressesprecher Thomas Sagefka und verweist auf die Sondersitzung des Zeitzer Stadtrates am 1. August. Dort werden die Entscheidungen getroffen – in öffentlicher Sitzung. Und, wie Sagefka erklärt, auch mit aktuellen und belastbaren Zahlen auf dem Tisch.

Die Eltern der Kleinen Strolche wollen nicht abwarten, bis die Entscheidung in Stein gemeißelt ist. Und sie fühlen sich verschaukelt nach den vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit in der Einrichtung. Außerdem sind da ja noch die Spenden. „Es gibt viele zweckgebundene Spenden auf dem städtischen Spendenkonto, die an unsere Kindertagesstätte gehen sollen“, bestätigt Christian Künstler, „es sind wohl über 9 000 Euro. Und auf dem direkten Spendenkonto der Kita noch einmal mindestens genau so viel.“ Was wird damit? Und noch eine Frage treibt - nicht nur die Eltern - um: Warum wurden für die Kita Musikus die vorgesehenen 2,3 Millionen Euro ohne Baugutachten und ohne Diskussion bewilligt? Schließlich wäre doch auch diese Einrichtung beim nächsten Hochwasser direkt gefährdet, wie die aktuellen Schäden zeigen.

Tagelang stapelten die Eltern in der Kita Kleine Strolche Sandsäcke gegen das Hochwasser.
Tagelang stapelten die Eltern in der Kita Kleine Strolche Sandsäcke gegen das Hochwasser.
Torsten Gerbank Lizenz