Hessen-Meute führt Reiterschar an
Kaynsberg/MZ. - Ich bin das erste Mal bei solch einer Jagd dabei und habe es auf keinen Fall bereut", erzählte die 25-jährige Jane Zahn vom Reitverein Gleina zur "Halbzeit" der 14. Kaynsberger Schleppjagd. Als die Geraerin das erzählte, war bereits Mittagsrast im baumreichen Gelände, einen Steinschlag vom Sportplatz in Haardorf entfernt.
Dort trafen sich etwa 70 Leute zur Einkehr auf grüner Flur, wo für Speisen und Trank hinreichend gesorgt war. In Haardorf bot sich dem Betrachter der Jagd ein farbenfreudiges Bild. Reiter waren in vorgeschriebener schwarz-weißer Kleidung erschienen. Jagdherr Hans-Jürgen Schlauch zeigte sich im roten Reiterrock schon zur Mittagzeit in glänzender Laune. "Es läuft alles prima. Und überritten hat man mich auch schon. Diese Übeltäter werden heute Abend zur Kasse gebeten. Sie müssen beim Tanzabend eine Runde schmeißen", sagte der sich lachend die Hände reibende Vereinschef des Reit- und Fahrverein Kaynsberg, der an diesem Tag Master der Schleppjagd war.
Am frühen Morgen schon trafen sich Reiter und Pferdeliebhaber in Kaynsberg und legten mit einem kräftigen Frühstück mit Rührei und Würstchen die Grundlage für die körperlichen Anstrengungen des langen Tages. Die Strecke mit jagdgerechten Hindernissen war etwa 20 Kilometer lang und fand auch bei Ernst Ebenhoch, dem Geschäftsführer des Reit- und Fahrvereins Zeitz, Zustimmung. "Die Schleppen sind geräumig angelegt. Für Pferde ist das ein angenehmes Reiten. Kremser und Reiter sind dicht beieinander, Blickkontakt war immer vorhanden. Das finde ich sehr gut", sagte der erfahrene Jagdherr der Bergisdorfer Hubertusjagd.
Den Schleppen folgte die Hessen-Meute und dahinter Master Schlauch und das Reitervölkchen. Der Tross führte von Kaynsberg nach Utenbach, Seiselitz, Zschurgula, Nautschütz, Goldschau, Haardorf über Goldschau zurück zum Reitplatz in Kaynsberg. Dort wurden zuerst die Hunde für ihre ausdauernde Leistung mit leckeren Häppchen belohnt. Die Meute hatte das sechste Jahr in Folge an der Jagd in Kaynsberg teilgenommen. Willi Pieper aus Drendelburg bei Kassel, Chef der bellenden Vierbeiner, war mit ihnen zufrieden.
Der Tag wurde auch nach Ende des Jagdgeschehens noch gebührend gefeiert. Es gab Kuchen und Kaffee, bevor der unterhaltsame Reiterball den Abschluss des erlebnisreichen Tages bildete. Bereits am Freitagabend hatte in der Kirche zu Haardorf die feierliche Hubertusandacht stattgefunden.