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Gemeinsames Projekt «Wille»

Von Uta Kunick 09.12.2005, 17:11

Rehmsdorf/MZ. - Felix Große, Isabelle Lietz und Franziska Dietzel besuchen nicht zum ersten Mal die Dauerausstellung über das ehemalige KZ-Außenlager "Wille" im Rehmsdorfer Bürgerhaus.

Die Jugendlichen aus der Sekundarschule Reuden waren schon bei der Eröffnung im Herbst mit dabei. Jetzt macht sich jeder von ihnen Notizen. Franziska greift zur Digitalkamera und fotografiert ein Schild mit der Aufschrift: "Achtung! Das Fotografieren und Stehenbleiben vor dem Lager ist strengstens verboten. Es wird ohne Anruf scharf geschossen. Der Kommandoführer." Die Schüler aus der Sekundarschule Reuden haben eine besondere Beziehung zu dieser Gedenkstätte und zu jenem dunklen Kapitel in der Geschichte von Rehmsdorf entwickelt. Das Projekt, an dem Isabelle, Franziska und Felix mit neun weiteren ausgewählten Schülern der neunten und zehnten Klasse der Ganztagsschule in Reuden arbeiten, heißt "Zeitensprünge in Sachsen-Anhalt."

Ortschronist Lothar Czoßek machte die Schule auf das Projekt aufmerksam, das vom Land und von der Stiftung Demokratische Jugend finanziert wird (die MZ berichtete). Ende des Schuljahres 2004 / 2005 wurden die Unterlagen eingereicht. "Im September kam die Zusage, dass wir mitmachen dürfen", erzählt Lehrerin Gabriele Nowotny, die mit Ingelore Saager die Schülergruppen anleitet. Die Aufgabe des Projekts lässt sich so beschreiben: Die Schüler sollen die Ausstellung über das ehemalige Außenlager "Wille" des KZ Buchenwald vervollständigen und sie publik machen, damit recht viele Besucher den Weg nach Rehmsdorf finden.

Eine Idee, die übrigens auch von Czoßek stammt und die bei den Projektmitwirkenden der Sekundarschule Reuden auf Interesse stößt. Felix Große betrachtet es als Mahnung und Verpflichtung zugleich, sich bei der Aufarbeitung dieser Geschichte samt ihrer unvorstellbaren Grausamkeiten einzubringen. Und Isabelle und Franziska finden es interessant, mehr über diese Zeit zu erfahren als in den Geschichtsbüchern steht.