1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Gemeinde Gutenborn: Gemeinde Gutenborn: Kaputte Brücke in Nedissen bringt starken Lkw-Verkehr

Gemeinde Gutenborn Gemeinde Gutenborn: Kaputte Brücke in Nedissen bringt starken Lkw-Verkehr

Von Torsten Gerbank 30.11.2012, 18:11

Rippicha/Röden/MZ. - Bürgermeister Uwe Kraneis (SPD) sprach am Freitag von mehreren hundert Signaturen, die jetzt zusammengekommen sind. Mit den Unterschriften fordern die Bürger die Kreisverwaltung auf, ihre Probleme ernst zu nehmen und vor allem, eine Brücke im benachbarten Nedissen zu reparieren. Denn sie ist nach Ansicht der Bürger der Grund des Übels.

Auf der Brücke hat sich vor einiger Zeit ein Unfall ereignet, erklärte Kraneis am Freitag. Ein Laster sei gegen eine Mauer der kleinen Brücke in Höhe des Dorfteiches von Nedissen gefahren. Seither darf das eher unscheinbare Bauwerk von Lkw nicht mehr befahren werden. Folge: Die Lasterfahrer weichen auf eine andere Route aus, um auf kurzem Weg von der Bundesstraße 2 zur B 180 oder in die Gegenrichtung zu fahren, ohne die große Route über die Zeitzer Ortsumfahrung zu nehmen. Sie rollen eben durch Rippicha und Röden, über Straßen, die laut Kraneis für solche Belastungen nicht ausgelegt sind.

Mehrere hundert Lkw seien es, die am Tag die Strecke passieren. Ina Beyreuther (29), sie wohnt in der Bäckergasse von Rippicha und damit genau an der betroffenen Straße, sagt. "Früher kamen die Laster kleckerweise, jetzt hat man des Gefühl, man wohne an einer Einfahrt zu einem großen Gewerbegebiet." Laster, die Schotter oder Rüben transportieren, rollen an ihrem Haus genauso vorbei wie Fahrzeuge, die ins Droßdorfer Gewerbegebiet fahren oder von dort kommen. Oft wackele das ganze Haus, wenn die Lkw vorbeirauschen. Nicht selten habe man das Gefühl, dass ausgeschilderte Tempobegrenzungen einfach ignoriert werden. Am Haus seien sogar schon Schäden entstanden, so Ina Beyreuther. Sie spricht von Rissen in der noch frischen Wohnzimmerwand.

Gundela Schilling (57), Leiterin der Droßdorfer Kindertagesstätte, hält die Vielzahl der Lkw ebenso für eine Belastung. Und für eine Gefahr. Morgens, wenn die Mädchen und Jungen gebracht werden und nachmittags, wenn ihre Eltern sie holen, werde es eng auf der Straße. Weil dann eine Reihe von Pkw auf der Straße vor der Einrichtung stehen, müssen die Laster ausweichen. Nicht ungefährlich sei es auch, wenn Kinder allein zur Schule gehen. Zwar nutzen sie den Fußweg an der Straße, aber wer weiß. "Kinder sind in ihrer Spontanität nicht immer einzuschätzen", so Gundela Schilling. Kraneis spricht zudem von abenteuerlichen Rangiermanövern, die Lkw-Fahrer mit ihren Brummis vollführen müssen, wenn sich zwei Fahrzeuge an engen Stellen begegnen. Er spricht von "kreuzgefährlichen Situationen und von Beinahe-Unfällen".