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Frühförderstelle des Landkreises Frühförderstelle des Landkreises: Entwicklungsdefizite nehmen zu

Von Bärbel Schmuck 21.01.2004, 19:45

Weißenfels/MZ. - "Wir gehören zu den Vorreitern im Land Sachsen-Anhalt", zieht Anette Müller Bilanz. Im Jahr 1994 sei die Weißenfelser Anlaufstelle eine der ersten für Kinder mit Entwicklungsdefiziten aus dem gesamten Landkreis gewesen, die hier betreut werden. Eine Menge Erfahrungen konnten die Mitarbeiterinnen im Behindertenzentrum Vechta in Niedersachsen sammeln, blickt Anette Müller zurück.

Am Anfang begann die 40-jährige Chefin gemeinsam mit Petra Kilian (45), die Frühförderung für Mädchen und Jungen vom Babyalter bis zum siebenjährigen Kind aufzubauen. 17 Mädchen und Jungen bis zum Eintritt ins Schulalter wurden gefördert. Heute sind es über 50. Bei den Kindern, die mittlerweile von Petra Kilian, Sylvia Stach (35) und Susanne Jaksch (32) therapiert werden, handelt es sich um solche mit Entwicklungsverzögerungen, die drastisch zugenommen haben. "Das sind Auffälligkeiten in der Sprache, in der Bewegung und im Verhalten sowie Wahrnehmungsstörungen", erklärt Susanne Jaksch. Aber auch Mädchen und Jungen mit Hör- und Sehdefiziten, mit Körperbehinderungen und Autismus gehören dazu, ebenso Hyperaktive, Frühgeborene und jene mit Störungen in der Aufmerksamkeit, Konzentration und Ausdauer. "Jeder kleinste Schritt nach vorn ist ein Erfolg", versichert Sylvia Stach.

"Unser Team pflegt eine intensive Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten, Psychologen und Therapeuten." Bei letztgenannten nennt Anette Müller Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten. Die Einrichtung kooperiert außerdem mit Kliniken, Krankenhäusern, dem Sozialpädiatrischen Zentrum in Halle und natürlich mit den Elternhäusern, Kindereinrichtungen, Schulen und Ämtern. Den Tag der offenen Tür nutzten die Mitarbeiterinnen nicht nur für Gespräche und Erfahrungsaustausche mit den Gästen. Viele Stände waren in der Therapiehalle, die in diesem Jahr modernisiert werden soll, aufgebaut. So konnten sich die Besucher Anregungen holen, Förder- und Therapiematerialien sowie Entwicklungsbereiche kennenlernen. Für das Fachpublikum hielt die Förderstelle Informationsbroschüren und Bücher bereit.