Kommentar: Fördermittel für Strukturwandel-Projekte: Tischtuch festhalten reicht nicht aus

Zeitz/MZ. - Ein Bild drängte sich bei der Sitzung des Zeitzer Stadtrats (hier finden Sie den kommentierten Beitrag) und der Debatte um die Strukturwandel-Projekte geradezu auf: Es gibt ein neues Tuch für den Tisch. Alle, die drumherum sitzen, zippeln es sich zurecht und freuen sich.

Pech nur, dass es nach der ersten Wäsche total eingegangen ist und hinten und vorn nicht mehr passt. Jeder hält natürlich an seinem Ende fest und versucht daran zu ziehen, doch das Tuch wird nicht größer. Man bräuchte eigentlich einen kleineren Tisch.

Wenn nun die Kommunen, die auf Fördermittel aus dem Strukturwandel für die Altstadtsanierung hoffen, an diesem Tisch sitzen? Keiner kann das Tuch loslassen. Wie soll man den Bürgern erklären, dass man Projekte aufgibt? Aber jeder weiß, er bekommt nur dann mehr vom Tischtuch, wenn ein anderer loslässt... Ja, vielleicht ein schräges Bild. Aber wenn das Geld definitiv nicht für alles reicht, dann kann man nicht sagen: Alles oder nichts, sondern muss fragen: Was wollen wir unbedingt und zuerst?

In Zeitz ist man sich einig: An erster Stelle kommen Bildung und unsere Kinder. Also zuerst einmal alles Geld für die Sanierung des Schulkomplexes. Dann muss man Luft holen und notfalls schauen, wo noch Geld herkommen könnte. Und wer weiß, um im Bild zu bleiben: Vielleicht verheddern sich andere und lassen ihr Ende vom Tischtuch los...