Filmstudio Würchwitz Filmstudio Würchwitz: Die Olsenbande lebt

Würchwitz/MZ - Die Olsenbande hat einen neuen Plan. Im Mai erfolgt der Drehstart für den fünften Teil unter dem Titel „Die Olsenbande und die Hand des Königs“. Das Drehbuch ist fertig, der Terminplan steht, Orte sind ausgewählt.
„Ich kann es kaum erwarten, dass wir wieder loslegen“, sagt Friedrich-Karl Steinbach. Von Anfang an spielt er die Rolle von Egon Olsen. „Ich bin schon ganz aufgeregt, denn die Dreharbeiten bringen viel Abwechslung in meinen Alltag. Es gibt immer viele spannende Situationen. So lerne ich nette Menschen kennen, daraus ist so manche herzliche Freundschaft gewachsen und ich komme viel draußen rum“, sagt der 77-Jährige. Gesundheitlich fühlt er sich wieder fit, wenngleich es in der Vergangenheit auch mal ein Tief gab.
„Im Mai feiern wir ganz groß unser 60-jähriges Abitur, allerdings bin ich in Altenburg zur Schule gegangen und nicht in Zeitz“, erzählt er. Die Filmarbeiten halten ihn fit, das Textelernen trainiert den Geist. Und wenn Egon mal stecken bleibt, helfen die anderen gerne weiter.
„Ich habe im Drehbuch bewusst auf lange Monologe verzichtet“, sagt Autor Thomas Linzner. Grundlage für die neue Story bildet wie in den anderen Teilen auch eine Geschichte mit heimathistorischem Hintergrund. Dieses Mal dreht es sich um die Hand von Rudolf von Rheinfelden. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im römisch-deutschen Reich verlor König Rudolf in der Schlacht bei Hohenmölsen (1080) seine rechte Hand. Um diese Schwurhand - sie liegt bis heute als Reliquie im Dom zu Merseburg - dreht sich der neue Film der Olsenbande. Er führt die Crew auf ihrer Spurensuche bis in die Schweiz nach Rheinfelden. Aber auch heimische Kulisse wie der Merseburger Dom, Naumburg, Zeitz und die Saale sind Drehorte. Szenischer Auftakt ist im Leipziger Gewandhaus.
Hauptdarsteller haben normale Jobs
„Unser Film ist nicht nur satirisch angelegt, wir wollen auch Einblicke in die Finanz- und Schattenwelt der Schweiz vermitteln“, plaudert Linzner aus dem Nähkästchen. Etwa 25 Drehtage sind geplant. Die Schwierigkeit besteht für die Amateure darin, berufstätige Hauptdarsteller mit ihren verschiedenen Jobs unter einen Hut zu bringen. So arbeitet Steffi Pöschel (Yvonne) bei der Altenburger Sparkasse, Andreas Schaller (Kjeld) ist Schmied in Würchwitz und Steffen Gruner ist Maler. „Wir können nicht die erste Einstellung in einem blühenden Rapsfeld drehen und danach mit einem Winterbild weitermachen, deswegen brauchen wir zwei Jahre zum Drehen“, sagt Kameramann Linzner. Geplant ist ein Streifen von zirka 45 Minuten. Die Premiere findet am 5. Dezember 2015 statt.
Ende kommt zuerst
„Mit dem Drehen beginnen wir allerdings am Ende des Films, nämlich in Naumburg. Einmal mehr wird Landrat Harri Reiche eine Rollen übernehmen“, verrät Helmut (Humus) Pöschel. Sein Haus in Würchwitz wird einmal mehr zum kleinsten Filmstudio der Welt. Hier fand in dieser Woche die erste Vorberatung statt, jeder Hauptdarsteller erhielt sein Drehbuch, gemeinsam wurden Sequenzen aus den alten originalen Olsenbandenfilmen geschaut, Termine abgesprochen. Die Würchwitzer Olsenbande nimmt wieder Fahrt auf.