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Feuerwehr  Feuerwehr : War der Einsatz im Chemiepark Zeitz überzogen?

Von claudia petasch 21.12.2015, 19:55
Feuerwehr im Einsatz.
Feuerwehr im Einsatz. DPA/Archiv Lizenz

elsteraue - War das Großaufgebot an Feuerwehren am vergangenen Sonnabend im Chemie- und Industriepark Zeitz nötig? Arvid Friebe, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Infra Zeitz, sagt nein: „Es war eine vollkommene Überreaktion.“ Bei dem Vorfall ist 30-prozentige Salzsäure aus einem Behälter in einer Halle ausgetreten und in einer dafür vorgesehenen Wanne gelandet. „So eine kleine Havarie erledigen wir normalerweise selbst“, sagt Friebe und meint, dass das Aufgebot von 70 Feuerwehrkräften plus Sanitätern aus dem Kreis nicht nötig war. Zwar entstünden beim Austritt der Salzsäure leichte Dämpfe, die für die Atemwege reizend sein können. Aber für die umliegenden Dörfer bestand laut Friebe keine Gefahr.

Austritt gegen 18?Uhr festgestellt

Gegen 18?Uhr wurde am Sonnabend entdeckt, dass der Stoff aus einem Behälter tropft. Vermutlich war eine Dichtung porös. Friebe versuchte daraufhin, eine Firma zu erreichen, die die Havarie beseitigt. Letztlich erklärte sich die Infra Leuna bereit, bat aber um eine Freigabe durch die Leitstelle des Burgenlandkreises. Diese wollte Friebe einholen und schilderte, was passiert ist. Die Leitstelle entschied daraufhin, den Großeinsatz auszulösen. „Das ist aus meiner Sicht völlig unnötig gewesen“, sagt der Geschäftsführer.

Entscheidung war korrekt

Gemeindewehrleiter Andreas Buchheim hingegen sagt, der Kreis habe sich nach der Ausrückeordnung gehalten. 30-prozentige Salzsäure steht in der Gefahrenstofftabelle und demnach müsse bei einem solchen Vorfall so gehandelt werden. Dass letztlich 70 Einsatzkräfte vor Ort waren, war keinesfalls zu viel. Alarmiert wurden die Ehrenamtlichen aus der Elsteraue und der ABC Zug Gefahrabwehr, der aus Feuerwehren des gesamten Burgenlandkreises besteht. „Wir hatten eine Feuerwehr in Reserve gelassen. Alle anderen Kräfte haben wir gebraucht und sie waren auch eingebunden“, so Buchheim.

Der zuständige Amtsleiter im Kreis kann erst heute eine Stellungnahme zu Friebes Vorwürfen abgeben. (mz)