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Lesung in Zeitz DDR, Liebe, Stasi: Berührende Geschichte im Stadtlabor

Autoren stellen Werk vor, das auf einer wahren Geschichte beruht.

Aktualisiert: 11.11.2025, 16:59
Buchcover Rose + Robert
Buchcover Rose + Robert Foto: Lilya Matveeva

Zeitz/MZ/ank. - Um Liebe über politische Grenzen hinweg geht es während einer Comiclesung, die an diesem Donnerstag, 13. November, im Zeitzer Stadtlabor in der Wendischen Straße stattfindet. Dazu laden der Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Stadtlabor Zeitz gemeinsam ein. Im Mittelpunkt steht die Graphic Novel (Grafiknovelle) „Rose + Robert: Ist Liebe stärker als Krieg?“ Eine Graphic Novel ist ein bebilderter Erzählband in Comicform.

Liebe als Bedrohung

Zu dem Werk heißt es in einer Mitteilung: „Für Diktaturen ist Liebe, die politische Grenzen überschreitet, eine Bedrohung. So auch für die DDR. Als Rose aus der DDR während eines Ungarnurlaubs Robert aus der Bundesrepublik kennenlernt, ist ihre Liebe groß. Zurück in ihrer Heimat schreiben sich beide unzählige Briefe. Die Staatssicherheit liest mit. Sie verhaftet Rose und sperrt sie für zwei Jahre in das berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck. Werden Rose und ihre Liebe dadurch gebrochen?“

Jochen Voit, Leiter der Gedenkstätte Andreasstraße in Erfurt, und die Grafikerin Lilya Matveeva haben das Werk erschaffen. Es beruht auf einer wahren Geschichte. Das Besondere an dieser Geschichte sei ihre Rahmenhandlung. Denn sie stelle einen aktuellen Bezug zur Gegenwart her. „Die Ich-Erzählerin ist eine russische Zeichnerin, die die Geschichte recherchiert und den Spannungsbogen aufbaut.

Autorin engagierte sich in russischer Menschenrechtsorganisation

Diese Figur trägt biografische Züge von Lilya Matveeva. Matveeva engagierte sich in Russland in der Menschenrechtsorganisation Memorial. Als Memorial kriminalisiert wurde, verließ sie ihre Heimat. Heute lebt sie in Deutschland. Die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart sowie die ausdrucksvollen Zeichnungen verleihen der Erzählung eine besondere Intensität und Tiefe“, heißt es.

Jochen Voit und Lilya Matveeva berichten am 13. November ab 19.30 Uhr im Stadtlabor Zeitz von der Entstehung ihres Werks und zeigen, warum die Fragen nach Freiheit und Zivilcourage bis heute nichts an Bedeutung verloren haben. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist laut Veranstalter frei.