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"Das Feuer hat sich seinen Weg gesucht" "Das Feuer hat sich seinen Weg gesucht": Brennender Müll lässt Feuerwehr ausrücken

Von Angelika Andräs 24.04.2019, 05:00
Müll und Unrat brannten im Keller eines Hauses in der Donaliesstraße in Zeitz. Für die Feuerwehr wurde es ein langer Einsatz.
Müll und Unrat brannten im Keller eines Hauses in der Donaliesstraße in Zeitz. Für die Feuerwehr wurde es ein langer Einsatz. Angelika Andräs

Zeitz - Am frühen Ostersonntagmorgen wurde die Ortswehr Zeitz zum Brand eines leerstehenden Gebäudes in die Donaliesstraße in der Zeitzer Unterstadt gerufen. Nach ersten Informationen von Tobias Becker von der Zeitzer Feuerwehr brannte Unrat im Keller des Mehrfamilienhauses, ein weiterer Müllhaufen hatte allerdings auch hinter dem Haus gebrannt. Im Sommer 2018 hatte es schon einmal, nur wenige Meter entfernt, gebrannt.

Brennender Müll lässt Feuerwehr ausrücken

Becker war ab der Alarmierung durch die Kreisleitstelle um 4.47 Uhr Einsatzleiter und wurde nach drei Stunden von Sven Hornig abgelöst. „Wir hatten bis 9.55 Uhr zu tun“, sagt Hornig, „es waren 23 Feuerwehrleute, Polizei und Rettungsdienst zur Absicherung des Einsatzes vor Ort.“ Die Einsatzstelle war gesperrt, die Ausfahrt aus dem Kreisverkehr Baenschstraße in Richtung Donaliesstraße war über Stunden nicht möglich.

Hornig vermutet, dass vielleicht sogar der Müllhaufen hinter dem Haus angezündet wurde und der Auslöser für den Brand im Keller wurde. „Das Feuer hat sich einfach seinen Weg gesucht“, so der Einsatzleiter. Da das Gebäude direkt hinter der Bahnunterführung liegt und zudem Kellerfenster offen standen, gab es einen stetigen Sog und Durchzug. Es könne sogar längere Zeit geglimmt haben, ehe der Müll im Keller auch in Flammen stand. Nahrung für die Flammen gab es da offensichtlich genug. Und das Feuer kroch dann auch in das Geschoss darüber.

Kameraden mussten zur Nachkontrolle und Nachlöschen ausrücken

Schwierig war der Einsatz auch wegen der hohen Temperaturen, die sich im Keller entwickelten. „Die Decke kam runter“, sagt Hornig, „und das dauert schon, bis eine Betondecke kommt.“ Es dauerte aber auch, bis die Temperatur im Keller heruntergekühlt war. Bei der Nachkontrolle am Nachmittag waren es dann 30 bis 40 Grad. Und da war nach einem heftigen Nachlöschen mit viel Wasser auch endgültig „Feuer aus“.

Sven Hornig dankt seinen Kameraden für den Einsatz, schließlich mussten sie nach dem morgendlichen harten Einsatz auch am Nachmittag noch einmal zur Nachkontrolle und Nachlöschen ausrücken. Ehrenamtlich. Und am Ostersonntag, wo jeder auch gern mit der Familie zusammen wäre. „Ich hatte 23 Kräfte, das ist gerade einmal ein Zug“, so Hornig, „aber den habe ich nur mit vier Feuerwehren zusammenbekommen.“ Das macht das Personalproblem bei der Feuerwehr deutlich. Im Einsatz waren die Ortswehren Zeitz, Aue-Aylsdorf, Zangenberg und Theißen.

„Außerdem möchte ich den Pkw-Fahrern danken, die uns durch die Einsatzstelle gefahren sind“, wird Hornig dann sarkastisch, „nicht etwa langsam und vorsichtig, nein mit voller Pulle durch. Die hätten mir fast noch einen Kameraden angefahren.“ Zumindest konnte die Polizei, die die Einsatzstelle absicherte, hier schnell eingreifen. Die Polizei bestätigt auch, dass Müll im Keller gebrannt hat. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen. (mz)