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Camper genießen Ruhe auf kleinem Platz

Von UTA KUNICK 17.07.2009, 16:18

KRETZSCHAU/MZ. - Es ist zehn Uhr am Morgen und der Campingplatz in Kretzschau erwacht. Ulrike und Heiner Ostermann sitzen mit ihrem Sohn Henrik gemütlich am Tisch und genießen das Frühstück in Mutter Natur. Ostermanns sind Camper aus Leidenschaft.

"Einmal im Jahr fahren wir in der Clique zum Zelten", erzählen sie. Acht Familien kommen dabei zusammen. Dass Ostermanns dieses Mal einen ganz in Familie machen, hat es noch nicht gegeben. "Und es funktioniert erstaunlicherweise", erklärt das Familienoberhaupt verschmitzt. Am Montag hat die Familie auf dem Zeltplatz in der Nähe vom See in Kretzschau die Leinwandvillen aufgeschlagen. Der Junior hat ein Zelt für sich. Tische und Stühle sind noch einmal extra überdacht. "Wir wollen zwei Wochen bleiben", sagt Ulrike Ostermann. Sie hat sich schon in der Tourist-Information erkundigt, was es in und um Zeitz alles zu sehen gibt. Nun liegen viele Broschüren auf dem Tisch. "Ich war ja baff erstaunt, als ich erfuhr, was Zeitz so alles zu bieten hat", erzählt sie weiter. Auf alle Fälle will sich die Familie aus Georgis Marienmühle (bei Osnabrück) das unterirdische Gangsystem ansehen und das Schloss Moritzburg. Auch der Vergnügungspark Belantis steht mit auf dem Plan. Die vergangenen Tage wurde das schöne Wetter ausgenutzt. "Wir waren angeln und baden", erzählen die drei. Das Wasser sei wohltemperiert und sehr erfrischend. Und warum zog es die Ostermanns ausgerechnet in das kleine Dorf? "Ein Bekannter wohnt in der Nähe und hat uns den Ort empfohlen", plaudern die Camper. "Hier ist es vor allem schön ruhig."

Die Ruhe auf dem Zeltplatz haben auch Katrin Frelenberg (39) und Ines Born (36) eine Woche lang genossen. Sie stammen aus der Nähe von Zeitz und leben seit vielen Jahren bei Hamburg. Weil in diesem Jahr ein Familienfest anstand, hatten die Schwestern im Internet nach einem geeigneten Zeltplatz bei Zeitz Ausschau gehalten und sich für Kretzschau entschieden. "Der Platz ist schön klein und familiengerecht", nennt das Duo, das mit den Kindern Caroline (10), Philip (9) und Tobias (5) angereist ist, einen weiteren Vorteil. Freitagvormittag baute die ganze Gruppe die Zelte ab. "Wir wollten zwar erst morgen abreisen, aber wegen des angekündigten Unwetters geht es heute schon zurück", sagt Ines Born. 40 Liter Niederschläge sollen pro Quadratmeter herunterkommen, gibt die 36-Jährige den Wetterbericht wider. "Das halten unsere Zelt nicht ab", meint sie. Außerdem lassen sich klitschnasse Zelte schlecht abbauen und zusammenlegen. "Es war schön hier. Und das Wetter hat mitgespielt", ziehen die Frauen Resümee. Nur die Duschmarken waren ihrer Meinung nach zu teuer. "1,50 Euro für drei Minuten. Auf anderen Plätzen zahlt man dafür 50 Cent", sagt das Duo. Das hängt mit den hohen Abwasserpreisen im Abwasserzweckverband Hasselbach-Thierbach zusammen, begründet Margot Walter. Sie betreibt das Strandbad Kretzschau sowie den Campingplatz und das Bungalowdorf. "Die Menge, die an Wasser verbraucht wird, stellt uns der Verband für das Abwasser in Rechnung."

Walter ist zufrieden mit der diesjährigen Auslastung des Campingplatzes. Zurzeit erholen sich hier sogar Familien aus Irland.