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Bruno der Kampfschmuser Bruno der Kampfschmuser: Hund aus dem Zeitzer Tierheim glücklich im neuen Zuhause

Von Angelika Andräs 12.08.2019, 04:44
Der Aachener Gerd Heyden gab Bruno ein neues Zuhause. Dort lebt noch ein Hund, Moritz (Bild). Beide verstehen sich aber gut.
Der Aachener Gerd Heyden gab Bruno ein neues Zuhause. Dort lebt noch ein Hund, Moritz (Bild). Beide verstehen sich aber gut. Leserfoto

Zeitz - In der Küche von Gerd Heyden im gut 500 Kilometer entfernten Aachen steht ein Sack mit trockenen Brötchen für die Hühner. „Bruno hat das herausgefunden und findet immer mal eine kleine Leckerei für zwischendurch für den kleinen Hunger, da die Türe nicht immer geschlossen ist“, berichtet Gerd Heyden über den Kuschelriesen Bruno, den er im Januar 2015 aus dem Zeitzer Tierheim aufnahm. „Das hat wohl Moritz auch gesehen und probiert auch, in den großen Sack zu schnuppern und kostet die Brötchen.“

Brunos lange Reise ins neue Zuhause: Vom Zeitzer Tierheim nach Aachen

Bruno lebt bei Heyden, als wäre das nie anders gewesen. Dabei hatte der Kaukasische Schäferhund-Mischling keinen so guten Start ins Leben. Doch dank des Zeitzer Tierheims und eines Artikels in der MZ wurde am Ende alles gut. Viele Zeitzer haben den Kampfschmuser nicht vergessen und freuen sich, wenn Gerd Heyden immer mal wieder berichtet, wie es ihm geht. Und es geht ihm gut. „Der Besuch beim Tierarzt war auch okay“, so Heyden, „er hat etwas zugenommen und meistert alles mit großer Ruhe und Gelassenheit.“

Bruno war 2014 im Zeitzer Tierheim gelandet und war schwer vermittelbar, weil er selbst Zäune mit zwei Metern Höhe mühelos für seine Ausflüge überwand. Obwohl der menschenbezogene Kuschelbär, der unheimlich lieb und sozial ist, Zweibeiner auch mal mit seinen erdrückenden Liebesbekunden erschreckte, war der Schäferhund-Mischling eben bärenstark und ungestüm. Das forderte in der Vermittlung bestimmte Voraussetzungen. Doch dann entdeckte Gerd Heyden den sanften Riesen in einem Artikel der MZ zum Jahreswechsel 2014/15 und gab ihm in Stolberg im Aachener Land ein Zuhause.

„Gefährlich ist es, wenn man Bratwurst oder ähnliches in der Pfanne zubereitet und nicht abdeckt"

Der 17. Januar 2015 wurde so etwas wie Brunos zweiter Geburtstag: Am Abend dieses Tages war ein Zeitzer Hund im neuen Zuhause angekommen. Und sein Herrchen brauchte schon wieder ein größeres Auto, nachdem er sich eigentlich erst im Dezember eines gekauft hatte, denn schließlich gibt es ja auch noch Moritz. Der ist der ältere Hund im Haus, wurde aber sehr schnell und offensichtlich auch freiwillig Brunos braver Untergebener.

Jetzt stand für beide Hunde wieder der Besuch beim Hundefriseur an. Auch das lässt Bruno ganz gelassen über sich ergehen. Als ob er wüsste, dass er hinterher besonders schick aussieht und immer ein neues Foto nach Zeitz geht, um zu zeigen, wie gut es ihm geht und wie gut er aussieht. Doch dann plaudert Gerd Heyden allerdings auch aus dem Nähkästchen. „Gefährlich ist es, wenn man Bratwurst oder ähnliches in der Pfanne zubereitet und nicht abdeckt oder versteckt“, berichtet er zum Beispiel, „Bruno ist auch hier sehr erfinderisch und kostet und säubert mit seiner Zunge die Pfanne penibel, damit keiner etwas merkt!“

Aachener gibt Bruno ein geruhsames und geschütztes Zuhause

Auch Legemehl für die Hühner war schon öfter weg. „Ich hoffe, er legt keine Eier!“ Soweit die Neuigkeiten von Bruno, von Moritz, aber auch von den 30 Hühnern, einige davon von „Rettet das Huhn“, und drei Laufenten, die von von den Hunden bewacht und am Ausreißen gehindert werden. Dass gerade Bruno aufpasst, dass jemand nicht ausreißt, lässt Heyden schon schmunzeln. „Bruno fordert am Abend immer seine Schmuseeinheiten und versucht alle Zecken hier anzuziehen. Er ist, wie immer, sehr lieb und passt gut auf, bellt alle Menschen an, die vorbei spazieren und ist Gott sei Dank nicht mehr ausgebüxt.“

Dafür hat Heyden, den man in seiner Heimat vom Verein Aachener Kasperle, einer Handvoll aktiver Puppenspieler, die die Tradition des Handpuppenspiels pflegen und fördern, kennt, auch seinen Zaun rundum sehr erhöht. „Jetzt liegt Bruno nach getaner ,Arbeit’ unter dem Tisch und ruht sich aus, verdaut das Abendessen und Leckerchen und döst vor sich hin“, schließt Heyden seinen Bericht, „bis er etwas hört, dann saust er in den Garten.“ (mz)

Bruno, der Kampfschmuser aus dem Zeitzer Tierheim hat sein Glück in Aachen gefunden.
Bruno, der Kampfschmuser aus dem Zeitzer Tierheim hat sein Glück in Aachen gefunden.
Gerd Heyden