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Borauer Teichfest Borauer Teichfest: Mehrkämpfer auf dem Festplatz

Von Sabine Ernst 23.06.2002, 15:20

Kleben/MZ. - Burkhard Kühling ist Hobbyerfinder und Mitglied im Borauer Karnevalsklub. Da ist es wohl kein Wunder, dass seine Idee eher etwas für die Lachmuskeln, als für die industrielle Massenproduktion ist. Zum Teichfest im Borauer Ortsteil Kleben stellte Burkhard Kühling am vergangenen Wochenende seine Konstruktion erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor.

Dabei handelte es sich um einen Parcours, mit dessen Hilfe ein "Festplatz-Mehrkampf" absolviert werden konnte. Vier Disziplinen beinhaltete der drollige Wettbewerb: Torwandschießen, Basketballwurf, Darts und Nagelschlagen. Doch: "Um in die Wertung zu kommen, muss in jedem Bereich mindestens ein Punkt erzielt werden", so Michael Lampe. Der Faschingsfreund hatte es sich unter einem Sonnenschirm bequem gemacht. Hier verwaltete er die Laufzettel, auf denen die Ergebnisse der teilnehmenden Sportskanonen festgehalten wurden. Die Preise für den besten Festplatz-Mehrkämpfer: Ein saftiges Spanferkel und ein Siegerpokal. Eine Urkunde gab es hingegen für die erfolgreiche Ausbildung zum Landsturmmann. Mitglieder der Interessengemeinschaft Ostpreußische Landwehr 1813 Weißenfels animierten deshalb kleine Teichfest-Besucher zum Pikenstoßen. Mit gepolsterten Lanzen stiegen diese begeistert auf ein Podest, um sich im Anschluss die Piken in die Hüften zu rammen. Für Jungen wie den 13-jährigen Sascha Deubel aus Weißenfels ein Riesenspaß, den er zum Abschluss von Landwehrmitglied Felix Heßler sogar mit Tinte und Feder bestätigt bekam.

Ohne blaue Flecken blieb, wer den Lucas schlug. Mit großem Hammer bewaffnet, versuchten sich an dem Jahrmarkt-Klassiker jedoch nicht nur Mädchen und Jungen. Bei der Tombola des Rassegeflügelvereins Borau kam es dann auf Fortuna an. Über den Gewinn - ein wuscheliges Meerschweinchen, eine fleißige Henne oder einen Trostpreis - entschied das gezogene Los. Kurze Reiseeindrücke konnten in der elektrischen Kindereisenbahn oder während einer Kutschfahrt gesammelt werden. Und wer sich schließlich von Clown Colo, Hüpfburg und Bastelstraße erholen wollte, fand am rekonstruierten Teich ein ruhiges Plätzchen.

"Wir haben uns in diesem Jahr für den Veranstaltungsort Kleben entschieden, um den hübschen Ortsteil aufzuwerten", so Ortsbürgermeisterin Adelheid Pricha. Außerdem wolle man die Bürger zusammenführen. Ins Gespräch kamen die Ortsbewohner nicht nur an Feldküche, Kuchenstand oder im Festzelt. Auch am abendlichen Johannisfeuer, entfacht von den Mitgliedern der Borauer Feuerwehr, nutzten viele Besucher die Gelegenheit zum Plaudern.