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Belegarbeit Belegarbeit: Leben der PGH fließt in den Geschichtsunterricht mit ein

12.10.2002, 14:32

Hohenmölsen/MZ/kdk. - "Für Hohenmölsen ist es wichtig, dass solche Themen aufgearbeitet werden", so der Leiter des Ordnungsamtes der Stadtverwaltung Hohenmölsen Horst Brauer. Dabei bezog er sich auf die Ausführungen von Frank Benndorf, der in einer besonderen Lernleistung die Geschichte des Handwerks in der DDR am Beispiel der PGH des Schuhmacherhandwerks "John Schehr" in Hohenmölsen untersuchte. Schließlich sei das Schuhmacherhandwerk, so Brauer, eng mit der Region verbunden und es gelte, diese Tradition bewusst zu halten.

Vor einer kleinen Jury sowie zahlreichen Gästen stellte der Schüler seine Ergebnisse vor. Benndorf, er geht in die 13. Klasse, war mit dabei, als Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (AG) Geschichte die ehemalige PGH, die im Reinigengut ihren Sitz hatte, ausräumten. Regina Kirchberger, sie leitet die AG, machte dem Gymnasiasten den Vorschlag, sich der PGH anzunehmen und sie weiter zu erforschen. Und genau das tat der Schüler, dem vorschwebt, nach dem Zivildienst sich später einmal mit Medienwissenschaft zu befassen. Benndorf machte sich auf den Weg, suchte Zeitzeugen, erkundigte sich im Weißenfelser Schuhmuseum und suchte im Archiv der Zeitung nach alten Artikeln.

Im ehemaligen Leiter der PGH, Kurt Funke, fand der junge Mann dabei einen Partner, der ihn bei der Aufarbeitung des Themas jederzeit zur Seite stand. Immerhin leitete Funke die PGH von 1960 bis 1993. "Der Junge hat das gut gemacht, vieles von den Exponaten wäre ansonsten untergegangen", zollte Funke der Leistung des Schülers Respekt. Und auch für Benndorf war das Befassen mit der Materie aufschlussreich wie er sagte: "Es hat mich schon beeindruckt, wie damals mit welchen Mitteln gearbeitet wurde." Lobende Worte konnte der Gymnasiast dann auch von Frau Kirchberger einstecken: "Es ist eine umfangreiche Belegarbeit, die mit viel Fleiß und Akribie erarbeitet wurde", sagte sie.

Schulleiter Wilfried Wagner ergänzte, dass solche Dokumentationen bewusst an Schüler vergeben werden. Nicht zuletzt bestehe der Wert der Arbeit von Benndorf darin, so Wagner, dass wahrscheinlich vieles auf immer verloren gegangen wäre. Nun aber könne man sich zahlreiche Exponate aus der ehemaligen PGH im Schulmuseum in Hohenmölsen anschauen. Spätere Generationen würden noch davon profitieren. Etwa ein Jahr lang, merkte Wagner an, wolle man die Ausstellung in den Geschichtsunterricht einbeziehen.