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Alle «ihre Mädchen» dabei

Von Bärbel Schmuck 31.08.2005, 16:59

Nessa/MZ. - "28 Frauen und zwei Männer habe ich während meiner 44 Dienstjahre von 1948 bis 1992 in Weißenfels ausgebildet", erinnert sich Margit Kunze. "Viele sind in ihrem Friseurberuf geblieben, zum Beispiel Kerstin Sporis, Denis Röhrborn und Pia Illisch", weiß Frau Kunze. Andere hätten das Feld gewechselt, seien heute wie Carsten Reißhauer im Bankwesen tätig, würden so wie Margit Hottenrott im produzierenden Gewerbe oder auch im Handel arbeiten. "Alle sind tüchtig in ihren Berufen", beteuert die Meisterin im Ruhestand. Die Kontakte habe sie nie abreißen lassen. Und darüber sei Margit Kunze froh.

Die heute 71-Jährige, die im Süden Ungarns geboren wurde und in Nessa zu Hause ist, konnte sich bereits von Jugend an einen schöneren Beruf als den einer Friseurin nicht vorstellen. "Ich war immer gern unter Menschen, hatte deshalb auch viele persönliche Kontakte aufgebaut. Und ich durfte auch noch kreativ sein", erzählt die temperamentvolle Seniorin. "Ich glaube, mir haben die Leute mehr gebeichtet, als ihrem Pfarrer", lacht sie herzlich.

16 Jahre lang arbeitete sie bei der PGH Haarpflege im Salon in der Zeitzer Straße 11 der Kreisstadt, vorher in der Leipziger Straße und anfangs bei Gustav Thielemann in der Saalstraße 15, blickt die vitale Frau zurück. "Bei Thielemanns waren wir damals übrigens die einzigen mit der Güteklasse 1", verkündet sie stolz.

Heute sitzt Margit Kunze, die in Teuchern zur Schule gegangen ist, für die CDU im Gemeinderat ihres Wohnortes Nessa. "Vor allem für den Ortsteil Obernessa, der ihr Heimat wurde, will sich die Mutter zweier Söhne und Großmutter zweier Enkelkinder auch in Zukunft einsetzen", versichert Margit Kunze. Den Kuchen für die Jubiläumsfeier mit allen "ihren Mädchen" hat sie selbst gebacken. Das ist typisch für Margit Kunze - auch, dass bei dem Fest am Abend in Hennings Gaststätte eine Menge erzählt und viel gelacht wurde. "Es war ein sehr schöner Abend", resümiert Denis Röhrborn im Nachhinein. "Vor allem auch deshalb, weil wir uns alle einmal wiedergesehen haben", ergänzt die 41-jährige Friseurin.

Schöne Erinnerungen hat sie ebenso wie Bettina Karl, Kerstin Sporis und Margit Hottenrott an die gemeinsame Zeit im Salon Zeitzer Straße am Weißenfelser Schlossberg. Heute leitet Denise Röhrborn den kleinen Salon in Tagewerben, der zur Weißenfelser Haarmoden GmbH gehört und Zuspruch hat.

"Unsere frühere Chefin reißt noch immer alle mit und hat von ihrem Temperament nichts eingebüßt", erklärt die Friseurin lachend. Auch sie will ihr Handwerk auf keinen Fall missen, das sie bei Margit Kunze erlernt hat.