Dreikönigstag im Zeitzer Dom 21 Könige schwärmen aus
Im Zeitzer Dom wird der Dreikönigstag gefeiert. Kinder wollen Frieden und gemeinsam wird gesungen und gebetet. Danach ziehen Mädchen und Jungen los und bringen den Segen.

Zeitz/Mz. - Es ist kalt am Samstagmorgen im Zeitzer Dom. Doch der Auftritt von 21 Kindern im Alter von fünf bis 13 Jahren erwärmt die Herzen der vielen Gäste im Kirchenschiff. Es sind alles kleine Könige, die am Tag der Heiligen Drei Könige ein wichtige Rolle im Gottesdienst übernehmen. Manche sind katholisch, andere evangelisch und wieder andere einfach nur neugierig. Sie tragen farbenfrohe Gewänder, goldene Kronen und stellen die Heiligen Drei Könige dar. „Ich bin zum ersten Mal an so einem feierlichen Gottesdienst dabei“, plaudert die kleine Lotta. Das Mädchen wohnt in Trebnitz, ist sechs Jahre alt und lernt in der ersten Klasse der Freien Evangelischen Grundschule Zeitz. Über jene Schule lernte sie Gemeindepädagogin Yvette Lange und viele andere Kinder kennen. Denn seit einigen Wochen üben sie alle gemeinsam für ihren großen Auftritt im Zeitzer Dom. Da werden Lieder gesungen, die Geschichte von den Heiligen Caspar, Melchior und Balthasar erzählt und für den feierlichen Gottesdienst geprobt.

„Ich nehme schon seit vielen Jahren an diesem Entsendungsgottesdienst teil“, verrät Henrik Schneider. Mit seiner Oma sei er schon seit seiner Kindheit in die Kirche gegangen und wurde schnell ein Sternsinger. Am Samstag darf der 13-Jährige die Kinderschar beim Einmarsch in den Dom als Sternträger anführen und so schaut er, dass die Jüngeren alle gut zurechtkommen, zu zweit einmarschieren und später alle gemeinsam singen. Der katholische Pfarrer Jürgen Wolff findet einfühlsame Worte für Kinder und Gläubige im Dom. Demnach stünden die Sternsinger für suchen, aufstehen und gehen. Als Botschaft für den Frieden auf Erden singen die Sternsinger das Friedenslied und tragen anschließend den Segen in die Häuser. So werden die Kinder ausgesendet und besuchen zahlreiche Familien in Zeitz und umliegenden Dörfern.
Henrik, Emeli und Marika fahren mit erwachsenen Begleitern nach Tröglitz, Rehmsdorf, Gleina und besuchen über 20 Familien. Dazu gehören beispielsweise Christine und Winfried Rücker in Tröglitz. Die drei Kinder-Könige singen, Henrik rezitiert und bringt danach den Segen „20 * C M B 24“ über der Hauseingangstür an. Die Abkürzungen stehen für Christus Mansionem Bendedicat (CMB), das heißt Christus segne dieses Haus.

„Das habt ihr wirklich schön gemacht“, freut sich Winfried Rücker. Das Ehepaar ist seit vielen Jahren katholisch und war auch am Samstag mit zum Gottesdienst im Zeitzer Dom. „Für uns ist der Drei-Königstag eine schöne Tradition. Seit etwa 20 Jahren beteiligen wir uns daran und öffnen für die Sternsinger unser Haus“, sagt Winfried Rücker. Sogar in der guten Stube steht ein ganz besonderer kleiner Triptychon, der schon über 100 Jahre alt sei. Seine Frau beschenkt die Kinder mit Süßigkeiten und steckt Geld in die Sammeldose.

Bereits seit dem 3. Januar sind die jungen Sternsinger in Zeitz und Umgebung unterwegs. In diesem Jahr sammeln sie Geld unter dem Motto: Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit. Mehrere Tausend Euro sind dafür in den letzten Tagen in Zeitz bei der Sammlung zusammengekommen. Denn die Ausbeutung von Ressourcen zerstöre die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung der südamerikanischen Länder Amazoniens, so heißt es auf dem Flyer. Dort und in vielen anderen Regionen der Welt setzen sich Partnerorganisationen der Sternsinger dafür ein, dass das Recht der Kinder auf eine geschützte Umwelt umgesetzt werde. So sind die Zeitzer Teil einer weltweiten Bewegung.