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Strukturwandel in der Elsteraue Ist der Zug schon abgefahren? Verspätung beim Umbau des Bahnhofes Reuden

Elsteraue wartet auf das Kohlegeld für Reuden. Wie aus dem Bahnhof ein Ärztehaus entstehen soll.

Von Yvette Meinhardt 21.08.2025, 16:02
Bürgermeister der Elsteraue Mark Fischer am ehemaligen Bahnhof in Reuden
Bürgermeister der Elsteraue Mark Fischer am ehemaligen Bahnhof in Reuden Foto: René Weimer

Alttröglitz/MZ. - Für rund 7,5 Millionen Euro soll der stillgelegte Bahnhof in Reuden zum Ärztehaus umgebaut werden. Aber wann geht es los? Diese Frage beschäftigt viele Einwohner in der Gemeinde Elsteraue, denn sie leben am Tagebau und haben von den Fördermillionen des Strukturwandels zum Kohleausstieg bisher kaum Geld erhalten. So spielte die Frage, wann das Geld kommt, in der Sitzung des Finanzausschusses erneut eine Rolle.

Geld vor einem Jahr beantragt

„Es gibt in der Verwaltung keinen neuen Kenntnisstand zum Thema Ärztehaus in Reuden. Wir warten auf den Fördermittelbescheid von der Investitionsbank“, sagte Bürgermeister Mark Fischer (parteilos). Die Gemeinde hat im September 2024 den Fördermittelantrag zur Strukturwandelmaßnahme bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt eingereicht. „Ein Zuwendungsbescheid liegt uns bis dato noch nicht vor. Somit können wir derzeit einen weiteren Fortgang bzw. einen Beginn der Baumaßnahme nicht prognostizieren“, so Mark Fischer weiter. Die Verwaltung habe immer wieder bei der Bank nachgefragt und sei vertröstet worden, ergänzt Bauamtschef Dirk Kaufmann. Die Prüfung beim Land sei durch, es gäbe geringfügige Abweichungen, was nicht förderfähig sei. Wann es aber losgeht, wisse Kaufmann ebenfalls nicht.

Hausarzt, Apotheke und Rettungswache geplant

Die Umgestaltung des Bahnhofes Reuden ist die größte kommunale Maßnahme in der Elsteraue, die mit Geld aus dem Strukturwandel finanziert werden soll. Wenn der Bau bis 2026 fertig sei, würde die Gemeinde Elsteraue keine Eigenmittel zahlen. Im Erdgeschoss soll eine Praxis für einen Allgemeinarzt und im Anbau eine Apotheke entstehen. Im ersten Geschoss ist ein Zahnarzt geplant und im Dachgeschoss nach Abstimmung mit der kassenärztlichen Vereinigung könnte ein Augen- oder Kinderarzt einziehen. Ein Fahrstuhl soll für Barrierefreiheit sorgen. Eine Rettungswache soll ebenfalls gebaut werden, um im Notfall die Hilfsfrist von zwölf Minuten einzuhalten. Im Außenbereich sind zehn separate Parkplätze für Mitarbeiter und weitere für Patienten vorgesehen. Falls Reuden als Haltepunkt der S-Bahn oder Bahn aktiviert werde, sollen der Bahnsteig und die Überquerung ein Stück verlegt werden.