Zusätzliche Stelle geschaffen Zusätzliche Stelle geschaffen: Das Frauenhaus in Köthen kann aufatmen

Köthen - Edeltraud Krone ist begeistert. „Seit vielen Jahren kämpfen wir um eine Betreuungsstelle für traumatisierte Kinder. Jetzt haben wir sie“, sagt die Leiterin des Köthener Frauen- und Kinderschutzhauses.
Das Land habe im Februar zusätzliche Zahlungen für alle Frauenhäuser in Sachsen-Anhalt bewilligt. 2017 gebe es 340.000 Euro mehr, 2018 sind es 500.000 Euro. „Mit diesen Mitteln soll insbesondere die Installierung einer Fachkraft für die mitbetroffenen Kinder in den Frauenhäusern gefördert werden“, heißt es in einer Mitteilung der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauenhäuser. Zu ihr gehören 20 derartige Einrichtungen, auch die Köthener.
Stelle ist ab April zu besetzen
Dort gehen Edeltraud Krone und ihre Mitarbeiterin Petra Mägert, beides Sozialarbeiterinnen, nun auf die Suche nach einer geeigneten und qualifizierten Fachkraft für die ab April zu besetzende Stelle. 20 Stunden pro Woche kann dann Kindern, die mit ihren Müttern kommen, geholfen werden.
„Es ist nun möglich, den betroffenen Kindern entsprechend ihres Alters individuelle und bedarfsgerechte Hilfen anzubieten. Sie erhalten Unterstützung etwa bei der Aufarbeitung ihrer Gewalterfahrungen, bei Sorge- und Umgangskonflikten, bei der Erarbeitung von Konfliktlösungs- und Bewältigungsstrategien sowie der Entwicklung von eigenen Schutzmöglichkeiten und Sicherheistplänen“, teilt die Landesarbeitsgemeinschaft mit.
Platz für vier Frauen
Im Köthener Frauenhaus können gleichzeitig vier Frauen mit ihren Kindern Schutz vor häuslicher Gewalt finden. Betreut, so Edeltraud Krone, habe man im vergangenen Jahr etwa 25 Frauen und deren Kinder. Möglich ist indes auch ambulante Hilfe über die Beratungsstelle für Frauen in Not, die sich in der Bärteichpromenade 12 b der Bachstadt befindet, für den Altkreis Köthen zuständig ist und seit kurzem unter 03496/3094821 telefonisch zu erreichen ist.
Frauenhaus und Beratungsstelle befinden sich in Trägerschaft des Vereins „Rückenwind“ Bernburg. Der und Zuschüsse von Land, Kreis und Hospitalstiftung Köthen sorgen für die Finanzierung.
Seit 23 Jahren Zufluchtsstätte
„Trotzdem sind wir ständig auf der Suche nach weiterer Unterstützung“, ergänzt Edeltraud Krone. Besonders gefreut habe sie sich daher über eine Spende der Köthener Familie Mäser, die insgesamt 800 Euro zur Verfügung stellte. „Das ist doch der Hammer“, sagt die Chefin des Frauenhauses, das am 1. Februar 2017 schon 23 Jahre Zufluchtsstätte für Frauen ist, die physischer und psychischer Gewalt in der Familie ausgesetzt sind.
Und was hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert? „Es geht immer noch um häusliche Gewalt. Der psychische Druck ist indes schlimmer geworden. Die Frauen halten lange durch, aber wenn sie dann zu uns kommen, dann sind sie oft psychisch krank“, erklärt Edeltraud Krone. Auch der Drogenkonsum spiele eine wachsende Rolle, ergänzt sie. (mz/hk)
Wer das Frauenhaus unterstützen möchte, der kann eine Spende an die Volksbank Börde-Bernburg, IBAN: DE02 8106 9052 0300 7444 84, Swift-BIC: GENODEF1WZL, Verwendungszweck: Frauenhaus Köthen, überweisen.