1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Zugang zum Carat-Park in Wittenberg: Zugang zum Carat-Park in Wittenberg: Stadtverwaltung prüft Alternativen zum Zebrastreifen

Zugang zum Carat-Park in Wittenberg Zugang zum Carat-Park in Wittenberg: Stadtverwaltung prüft Alternativen zum Zebrastreifen

Von Irina Steinmann 13.11.2014, 10:04
Fußgänger (und Radfahrer) queren die Feldstraße dort, wo sich das silberfarbene Auto befindet.
Fußgänger (und Radfahrer) queren die Feldstraße dort, wo sich das silberfarbene Auto befindet. thomas klitzsch Lizenz

Wittenberg - In die Debatte um einen gefahrlosen Zugang zum Einkaufszentrum Carat-Park über die Feldstraße für Gehbehinderte ist jetzt erneut Bewegung gekommen. Nach einem Ortstermin mit Behinderten-Vertretern am vergangenen Montag will sich die Stadtverwaltung um geeignete Maßnahmen kümmern. Der Bau eines Fußgängerüberwegs, wie ihn unter anderem der Wittenberger Klaus Götz fordert, gehört weiterhin aber nicht dazu.

Dass es auf der Feldstraße ein „erhöhtes Verkehrsaufkommen“ gibt, sieht man laut Stadt-Sprecherin Austermann nun auch in der Verwaltung so. „Herr Götz hat Recht“, sagte sie mit Blick auf dessen eigene, private Verkehrszählungen in dem Bereich.In der Unterschriftenaktion pro Fußgängerüberweg hat Götz eigenen Angaben zufolge bis dato etwa 3 500 Unterstützer gewonnen; im Oktober hatte er wie berichtet unter anderem im Carat-Park gesammelt.

Die Stadt hatte dies wie berichtet mit Blick auf die dort befindliche Kurve abgelehnt und auch einen Zebrastreifen an anderer Stelle für nicht praktikabel gehalten; Fußgänger wählten stets den kürzesten Weg und würden für einen Überweg keinen Umweg machen, hieß es seinerzeit.

Stadtverwaltung sieht Handlungsbedarf

Die Stadtverwaltung, die nun offenbar selbst Handlungsbedarf sieht, prüfe, ob man die Situation durch eine Verbesserung der als „schlecht“ bezeichneten Sichtverhältnisse entschärfen könne, erklärte auf MZ-Anfrage Sprecherin Karina Austermann. Dies betreffe eine Versetzung des mehrere Meter hohen Werbeaufstellers direkt neben dem Übergang wie auch eine Entfernung von Bäumen (die in der Vergangenheit ohnehin schon arg gestutzt worden sind). Bezüglich des Schildes kündigte Austermann eine Anfrage an „Edeka“ an. Bäume würde man lieber nicht fällen.

Als eine weitere Möglichkeit, Fußgängern mit Handicap - seien es Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder auch bloß schwere Taschen - eine sichere Überquerung zu gewährleisten, nennt Austermann den Bau einer zweiten Zufahrt zum Carat-Park und kündigte auch in diesem Punkt Gespräche mit „Edeka“ an. Eine solche Zufahrt, so die Erwartung, würde einen Teil des Autoverkehrs quasi wegnehmen, bevor er die Fußgängerquerung erreicht. Ein solcher Eingriff bedürfte dann freilich auch noch der „verkehrsrechtlichen Genehmigung“, sprich, der Zustimmung des Landkreises, so Stadt-Sprecherin Austermann.

Nicht zufrieden mit den Ergebnissen des Ortstermins zeigt sich unterdessen der Initiator der Pro-Zebrastreifen-Aktion, Klaus Götz. „Das ist keine Lösung, das ist ein Unding“, sagte er mit Blick auf ein Entfernen von Schild und Bäumen. Im Übrigen, so jedenfalls seine Beobachtung, habe nur ein Teil des Verkehrs in diesem Bereich der Feldstraße tatsächlich den Carat-Park zum Ziel. Autofahrer bestätigen, dass die Feldstraße nach ihrem Ausbau zu einer beliebten Abkürzung vom Kreisel Puschkinstraße gen Nordosten geworden ist. Auf diese Weise ließen sich diverse Ampeln vermeiden, sagt einer. Aus der Edeka-Zentrale in Minden verlautete unterdessen als eine allererste Reaktion, dass man „grundsätzlich ein Interesse an einer Verbesserung für Kunden“ habe. (mz)