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Zeughaus Wittenberg Zeughaus Wittenberg: Das Schweigen der Lobi

Von Irina Steinmann 27.10.2016, 06:00
In Kürze fallen die Hüllen am Zeughaus, die Fassade wurde verputzt. Das Museum öffnet bereits am 30. Oktober wieder.
In Kürze fallen die Hüllen am Zeughaus, die Fassade wurde verputzt. Das Museum öffnet bereits am 30. Oktober wieder. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Als „sehr erfolgreich“ haben die Stadt und der Freundeskreis Julius Riemer ihre gemeinsame Ausstellung westafrikanischer Plastik im Wittenberger Zeughaus bezeichnet. Getrübt wird die im Grunde frohe Botschaft dadurch, dass die erst Mitte Juli eröffnete Schau „Die Entdeckung des Individuums“ mit Lobi-Figuren des Berliner Sammlers Rainer Greschik seit bald sechs Wochen gar nicht besucht werden kann - wie auch die dortige Dauerausstellung ebenfalls seit dem 19. September nicht zugänglich ist.

Als Grund für die wochenlange Schließung nannte die Verwaltung zunächst eine „Kalkentwicklung (Auskalkung)“ im Eingangsbereich des Gebäudes, konkretisierte bzw. korrigierte ihre Angabe am Montag allerdings und spricht nun von simpler Staubentwicklung, die eine Öffnung des Museums in dem genannten Zeitraum verhindert habe.

Die Fassade des Zeughauses ist wie berichtet seit August eingerüstet und wird seither saniert. Diese Arbeiten laufen laut Stadt planmäßig und sollen demnach am 11. November komplett abgeschlossen sein. Bereits früher, an diesem Freitag, 28. Oktober, soll die Westseite fertig und abgerüstet sein; dort befindet sich der Eingang zum Museum. 210.000 Euro - zur Hälfte Fördermittel - hat die Stadt nun in die äußere Vollendung des bereits 2010 sanierten, aber zunächst eben unverputzten Gebäudes von 1855 investiert.

Wieder angebracht wird, auf der Seite zur Scharrenstraße hin, auch das Schild „Erbaut 1855“. Eine so genannte Bossierung - optische Unterteilung der Fassade in horizontale Quader - wird das Zeughaus aus Spargründen wie berichtet allerdings lediglich zur Schokoladenseite, zum Arsenalplatz in aufweisen.

Ungeachtet der noch nicht ganz abgeschlossenen Fassadenarbeiten wird das Museum der Städtischen Sammlungen einschließlich der Sonderausstellung mit den Objekten aus der Sammlung Greschik ab dem 30. Oktober, dem Sonntag des Reformationswochenendes, wieder zugänglich sein, und zwar von 9 bis 17 Uhr.

Dies gilt laut Stadt auch für die benachbarte Historische Stadtinformation: Das Gebäude mit der Askanier-Präsentation in der früheren Franziskanerklosterkirche war beim Starkregen am 27. Juli derart geflutet worden, dass es seither wegen Reparaturarbeiten ebenfalls für die Öffentlichkeit geschlossen war.

Eine gute Nachricht gibt es unterdessen für die Lobi im Zeughaus. Wegen des Ausfalls werde die - sehr sehenswerte - Schau bis zum Jahresende verlängert, teilte Stadt-Sprecherin Karina Austermann nach Rücksprache mit den Beteiligten auf Anfrage der MZ mit.

Es habe, berichtete sie weiter, während der unfreiwilligen Schließzeit übrigens mehrere Anfragen enttäuschter Besucher von auswärts gegeben. Ihnen habe man aber - in immerhin vier Fällen - eine individuelle Führung durchs Haus anbieten können. (mz)