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Voltigiertag in Korgau Voltigiertag in Korgau: Als ob man fliegt

Von Karina Blüthgen 01.06.2015, 08:25
Nur Fliegen ist schöner: Voltigiererin aus Angern beim Einzelstart
Nur Fliegen ist schöner: Voltigiererin aus Angern beim Einzelstart KLITZSCH Lizenz

Korgau - Knatternd stehen die Fahnen im Wind. Die Böen nerven die Zuschauer, wie empfinden es dann erst die Voltigierer auf den Pferderücken? „Es ist einfach nur schön. Als ob man fliegt“, ist Justin Hyzyk nach seinem Ritt begeistert. Der Zehnjährige vom Reit-, Zucht- und Fahrverein „Heideland“ Korgau hat „ein gutes Gefühl“. Seit einem Jahr turnt Justin auf dem Pferderücken, der Voltigiertag am Sonnabend auf heimischem Boden ist Herausforderung und Bestätigung zugleich, in seiner Altersklasse ist er konkurrenzlos.

Fünf Vereine am Start

60 Kinder und Jugendliche aus fünf Vereinen kämpfen am Sonnabend um Ruhm und Ehre. Immerhin vier Vereine (aus Bergwitz, Korgau, Rotta und Seegrehna) kommen aus dem Wittenberger Landkreis, die Szene wächst. Als Gäste sind zwölf Starter aus Angern mit zwei Pferden angereist, die in allen fünf Wettbewerben (Einzel, Doppel, Gruppe, Schritt sowie Galopp-Schritt) antreten. „Peggy Sillus stammt aus Angern“, erklärt Susanne Wagner schnell die enge Freundschaft mit dem Verein „Fliethbachtal“ in Rotta.

Wagner ist Mutter von zwei Starterinnen, reist bei Turnieren mit und kümmert sich um alles, was so anfällt. „Es ist ein bisschen windig heute“, findet auch sie. Aber damit müssen alle Teilnehmer bei einer Freiluftveranstaltung leben. In der Magdeburger Börde sei die Dichte von Voltigiergruppen recht hoch, erzählt sie. Da sei es von Vorteil, hier einmal ganz andere Konkurrenten und vor allem auch andere Preisrichter zu haben. Was nichts daran ändert, dass die Gäste in fast allen Wertungen die ersten Plätze belegen. „Uns fehlt etwas das Gymnastische“, hat Trainerin Elke Kurzke das Manko ihrer Korgauer „Volti-Gruppe“, zurzeit bestehend aus 26 Mitgliedern, ausgemacht.

Das bedeutet, dass es mehr Training auf dem Holzpferd, „Tonni“ genannt, geben muss. „Nur was dort klappt, klappt - eventuell - auf einem richtigen Pferd“, weiß die Trainerin. Letzteres erfordert zusätzliche Kraft, um die Bewegungen des Tieres auszugleichen. Doch nicht nur die Menschen, auch „Genever“ bedarf des Übens. „Er war mal ein Sprungpferd. Musik und Klatschen behagen ihm nicht sonderlich. Es braucht etwa fünf Jahre Ausbildung zum Voltigierpferd, wir hatten jetzt drei“, hofft Elke Kurzke auf Verbesserung.

Laura Scharpf ist trotzdem zufrieden. Sie hat den galoppierenden „Genever“ bei ihrem Start etwas beruhigt, das hilft. „Ich finde es toll, dass man auch mal einen Vergleich mit anderen hat“, sagt die 13-Jährige, die beim Holzpferdturnier in Angern einen beachtlichen fünften Platz bei 13 Teilnehmern erreicht hatte.

Doch noch Regen

Kurz vor Schluss, es fehlen nur noch ein Doppel und die Gruppen-Kür, fängt es an zu schütten. Schnell wird in die Halle umgezogen, Schneewittchen und die Zwerge (Rotta) und der König der Löwen (Korgau) zeigen Rolle, Bank und Fahne unter dem Dach. „Wir hätten es wissen müssen“, meint der Korgauer Vereinsvorsitzende Peter Zimmermann lachend. „Uns hat es voriges Jahr auch schon erwischt.“ (mz)