Verkehr in Wittenberg: Verkehr in Wittenberg: Geduldsprobe für Bahnfahrer

Wittenberg - Vor dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember wird Bahnreisenden auf der Strecke Wittenberg-Dessau einiges zugemutet, aber auch Kraftfahrer und Fußgänger kommen nicht ungeschoren davon. Alles hängt laut einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn zusammen mit den neuen elektronischen Stellwerken, die im Sommer in Coswig und in Piesteritz errichtet wurden. Bevor die in Betrieb genommen werden können, sind auf dem zweigleisigen Streckenabschnitt zwischen Lutherstadt Wittenberg und Roßlau (Elbe) weitere Arbeiten an den Gleis-, Signal-, Leit- und Sicherungsanlagen notwendig.

Ein Schwerpunkt der Bauarbeiten liegt im Bereich Wittenberg West bis Piesteritz. Die beiden Bahnübergänge „An der Christuskirche“ sowie „Pestalozzistraße“ werden vollständig umgebaut. In Coswig wird im Bereich des Bahnhofs ein Gleis erneuert, dazu werden am Bahnübergang „Luisenstraße“ (B 107) umfangreiche Signalgründungen sowie Kabeltiefbauarbeiten durchgeführt. Letzteres setzt sich fort im Streckenabschnitt zwischen Coswig und Roßlau. Umgebaut wird auch Bahnübergang „Buroer Feld“. Das bedeutet, dass der Bahnverkehr zwischen dem Wittenberger Hauptbahnhof und Roßlau vom 6. Dezember, ab 8 Uhr bis zum 12. Dezember, 24 Uhr, ruht. Stattdessen fahren Busse.

Der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Roßlau und Wittenberg ist das letzte Puzzlestück beim kompletten Ausbau des Bahnknotens Dessau-Roßlau. In diesen werden seit 2009 etwa 200 Millionen Euro investiert, davon etwa 32 Millionen Euro in moderne Leit- und Sicherungstechnik.

Zur Abnahme der elektronischen Stellwerke wird vom 10. Dezember, 8 Uhr, bis 11. Dezember, 4 Uhr, der Bahnknoten Roßlau stillgelegt. In dieser Zeit ruht auch der Bahnverkehr zwischen Dessau und Berlin - Jeber-Bergfrieden liegt an der Strecke. Von Dessau bis Medewitz ist Schienenersatzverkehr.

Die Sperrung der vom Umbau betroffenen Bahnübergänge beginnt ebenfalls am 6. Dezember, dauert aber bis zum 14. Dezember an. Und sie gilt sowohl für den Autoverkehr als auch für Radfahrer und Fußgänger. Für Letztere wird es in Coswig besonders heikel: Während in Wittenberg West noch der alte Bahnhofstunnel genutzt werden kann und in Piesteritz im Bereich „Altes Dorf“ eine provisorische Querung möglich sein soll, müssen die Coswiger einen größeren Umweg über die Eisenbahnstraße/Geschwister-Scholl-Straße nehmen, wenn sie zur Nordseite der Bahntrasse beziehungsweise von dort in die Stadt wollen.

Die Umleitungsstrecken für Kraftfahrer seien ausgeschildert, informiert Alexander Kühle, Geschäftsführer Straßenservice „stramark“. In Wittenberg wird der Verkehr über den Heuweg bzw. über die Hafenbrücke umgeleitet. In Coswig geht es über die Eisenbahnbrücke Geschwister-Scholl-Straße sowie über die Ziekoer Landstraße.

Spannend wird es für die Industriebetriebe im Gewerbebetrieb Buroer Feld. Deren Spediteure nehmen, wenn sie von der A 9 kommen, idealerweise die Abfahrt Köselitz und dann über Buko und Düben den Abzweig der L 121 bei Zieko, um zu ihren Auftraggebern zu gelangen. Andernfalls bescheren sie den davon ohnehin schon gebeutelten Coswigern zusätzlichen Lkw-Verkehr.

Die Vollsperrungen haben auch Folgen für den Busverkehr. Davon betroffen sind in Wittenberg die Linien 300, 301, 303, 355 und 356. Die Linienführung wird sich zum Teil verändern. Einzelne Haltestellen werden wegfallen, Ersatzhaltestellen eingerichtet.

In Coswig kommt es zu Beeinträchtigungen der Buslinien 350, 352, 353 und 354. Bei zwei Fahrten können die Haltestellen „Fröbel Grundschule“ und Beethovenring nicht in der richtigen Reihenfolge und nicht auf der richtigen Straßenseite bedient werden.

Der Stramark-Chef bittet die Buskunden, die Aushänge an den jeweiligen Haltestellen zu beachten. „Im Laufe des 14. Dezember sollen die Bahnübergänge wieder geöffnet werden“, so Kühle.

Bei Fragen zum Linienverkehr werden die Bürger an das Informationsbüro der Firma Vetter in Wittenberg, Tel.: 03491/ 48 07 90 bzw. an die Info-Hotline 03494/3 84 21 11 verwiesen. (mz)