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Tod am Arsenal Tod am Arsenal: Tragödie um Marcus H. ist noch nicht aufgeklärt

Von Michael Hübner 08.09.2018, 04:46
Blumen und Kerzen wurden am Ort des schrecklichen Geschehens vom 29. September in Wittenberg niedergelegt.
Blumen und Kerzen wurden am Ort des schrecklichen Geschehens vom 29. September in Wittenberg niedergelegt. Thomas Ruttke

Wittenberg - Knapp ein Jahr nach der Tragödie vor dem Einkaufszentrum „Arsenal“ - ein 30-jähriger Mann kommt ums Leben - gibt der Fall immer noch Rätsel auf. „Die Ermittlungen dauern an“, so Frank Baumgarten am Freitag auf MZ-Anfrage. Mehr sagt der Pressesprecher der Magdeburger Staatsanwaltschaft nicht.

Es gibt von dem Vorfall zwei Videos und ein paar Zeugen. Der Fall ist - so hat es den Anschein - nicht unlösbar. Die lange Bearbeitungszeit ist selbst für Juristen ungewöhnlich. Die Frage nach möglichen Schwierigkeiten lässt Baumgarten unbeantwortet. Bei der Dessauer Staatsanwaltschaft, die zuerst den Hut auf hatte, ist das anders.

Hier werden die Medien für den Zeitverzug verantwortlich gemacht. Die Angelegenheit sei eben „presserelevant“. „Jeder Fall kann individuelle Probleme haben“, sagt ein Staatsanwalt. Und das Problem ist - nach MZ-Information - ein Mann, der rote Schuhe trägt.

Er gilt in der Landeshauptstadt offensichtlich als wichtiger Zeuge. Er ist aber - warum auch immer - seit fast zwölf Monaten nicht auffindbar. Fakt ist, dass Marcus H. an einer Schädelverletzung infolge eines Sturzes gestorben ist. Er sei zuvor „vom Tatverdächtigen“ - das ist ein Flüchtling - „mehrfach ins Gesicht geschlagen worden.“

So formuliert es die Polizei in einer Pressemitteilung. Die Staatsanwaltschaft Dessau spricht dagegen in ihrer Presseinfo von einem - auf einem Video sind drei zu sehen - Schlag und geht von einer Notwehrsituation aus. Für diese Behauptung liefert Dessau keine Beweise - und Magdeburg bisher auch nicht. (mz)