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Supermarkt in Pretzsch Supermarkt in Pretzsch: Zweifel an Standort für neuen Markt

Von Marcel Duclaud 20.12.2015, 15:22
Unweit von „Penny“ will „Edeka“ einen Markt errichten.
Unweit von „Penny“ will „Edeka“ einen Markt errichten. achim kuhn Lizenz

Bad Schmiedeberg - Der Protest hat sich gelohnt: Das gilt in Bad Schmiedeberg nicht nur für die Kinder-Betreuungskosten, deren Erhöhung zurückgenommen wurde, sondern auch für den Einkaufsmarkt in Pretzsch. Dessen Existenz ist sicherer geworden, seitdem Edeka schriftlich bestätigt hat, dass er erhalten bleiben soll. „Der Markt soll modernisiert und weiter betrieben werden“, sagte Bürgermeister Stefan Dammhayn (CDU) bei der jüngsten Ratssitzung. Das Thema stand noch einmal auf der Tagesordnung, weil es um die zweite Abwägung der Hinweise zum Bebauungsplan ging. Bekanntlich will Edeka einen neuen Lebensmittelmarkt in der Kurstadt errichten.

Gerüchten zufolge hat sich auch das Landesverkehrsministerium eingeschaltet und Kritik geübt an der Standortwahl (Kemberger Straße/Oxygraben). Dammhayn bestätigt das, weist das Ansinnen allerdings zurück: „Die Stadtplanerin will den innerstädtischen Bereich beleben, aber dann holen wir Verkehr rein, erhöhen die Feinstaubbelastung.“ Das funktioniere nicht bei einem Kurort. Zudem seien Standorte vorgeschlagen worden, die der Stadt nicht gehören: „Das geht an der Realität vorbei. Wir sind in der Konsolidierung und dürfen keine Grundstücke kaufen.“

Dass die Verkehrssituation am geplanten Standort schwierig ist, wie Pretzschs Ortsbürgermeisterin Diana Skowronek bemerkte, räumt der Bürgermeister ein, hofft aber auf die Umgehungsstraße: „Ich bin überzeugt, dass die kommt. Das wird die Situation entspannen.“

Skowronek wies auch darauf hin, dass erst öffentlicher Druck dafür sorgte, dass Pretzsch seinen Markt behält. „Die Idee ist, dass der Betreiber von Bad Schmiedeberg auch den Pretzscher Markt führt.“ Zuvor hatte Sabine Meumann (Freie Wähler) kritisiert, dass anfangs an Pretzsch nicht gedacht wurde. „Traurig, dass es so weit kommen musste.“ Zu Protesten also. Was Dammhayn zurückweist: „Ich habe immer darauf gedrängt, dass der Bau des Marktes kein Grund sein darf, den in Pretzsch zu schließen.“ Den Vorschlag von Sabine Meumann, die Existenz des Pretzscher Marktes vertraglich abzusichern, hält Dammhayn indes nicht für praktikabel: „Das würde zu weit gehen. Ein bisschen Vertrauen muss schon sein.“ (mz)

Bleibt den Pretzschern erhalten: der Einkaufsmarkt.
Bleibt den Pretzschern erhalten: der Einkaufsmarkt.
Thomas Klitzsch Lizenz