1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Sparlampen im Test der Erfinder

Sparlampen im Test der Erfinder

Von WENDELIN SANDKÜHLER 23.02.2010, 19:11

HALLE/GRÄFENHAINICHEN/MZ. - Am Dienstag präsentierten die Teilnehmer des Regionalwettbewerbs in Halle ihre Arbeiten.

Viele der jungen Forscher wurden für ihre pfiffigen Ideen am Nachmittag bei der Preisverleihung im Halloren-Schokoladenmuseum geehrt. Aus Gräfenhainichen gewannen Sam Merk und Jens Seeger vom Paul-Gerhardt-Gymnasium jeweils einen ersten Preis. Die Mehrzahl der Preise räumten indes hallesche Schulen ab.

"Als ich selbst zu Hause Energiesparlampen ausgetauscht habe, habe ich mich erst einmal geärgert", erzählt Sam Merk vom Paul-Gerhardt-Gymnasium, wie er zu seinem Projekt unter dem Titel "Energiesparlampen - eine Lüge?" kam. Dem 16-Jährigen schien deren Licht viel schwächer zu sein als bei normalen Glühlampen. Ob dies wirklich so ist, hat er in seiner Arbeit exemplarisch untersucht. "Schätzungsweise ein Fünftel der Hersteller mogelt bei den Angaben auf der Packung", lautet sein Fazit. Energiesparlampen produzierten nicht nur ungewohntes Licht. Weitere Nachteile lägen im Bereich Umweltschutz und in der langen Zeit, in der sie sich "warmleuchten" müssen. "Benutzt man sie längere Zeit, dann lohnen sie sich - aber eben nur dann", sagt Sam. Deshalb sei er auch gegen das EU-Glühlampenverbot.

Der Wettbewerb sei für ihn eine tolle Gelegenheit, um Erfahrungen zu sammeln. "Wer weiß sonst schon, wie man eine wissenschaftliche Arbeit schreibt?", sagt der Jungphysiker. Ob das Forschen auch ein Beruf für ihn wäre, weiß er noch nicht. Nur einen Wunscharbeitgeber hat er schon: die Bundeswehr. Am liebsten würde er dort ein Studium beginnen. Auch Jens Seeger konnte sich über einen ersten Preis freuen. Der 20-Jährige aus dem Paul-Gerhardt-Gymnasium hat ein Low-Cost-Voting-System erstellt, mit dem Klassenarbeiten per Minicomputer geschrieben werden. Dessen großer Vorteil: Es soll wesentlich preiswerter sein als die Modelle am Markt.

Das bundesweite "Jugend-forscht"-Motto lautet dieses Jahr "Entdecke neue Welten!". Dies gelang zum Beispiel dem zwölfjährigen Ludwig Kirchner aus Halle, wobei er eigentlich nur etwas Altes wiederentdeckte: den russischen Abakus als Recheninstrument. Für seine Forschungen erhielt der Cantor-Schüler einen ersten Preis in der Kategorie "Schüler experimentieren". Etwas völlig Neues schufen die Cantorianer Felix Behrendt und Felix Geyer: eine interaktive Online-Karte aller Sporteinrichtungen in Halle. Die 17-jährigen Volleyballer hatten sich geärgert, dass viele Sporteinrichtungen im Internet gar nicht zu finden waren. Für ihre Arbeit erhielten sie einen ersten Preis in der Kategorie Geographie.

Die Teilnehmerzahl lag mit 59 Schülern und 34 Projekten in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Beate Enzian, Koordinatorin des Projekts auf Landesebene, würde sich jedoch mehr Interesse, auch von Sekundarschulen, wünschen.