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Siebtes Ruhlsdorf-Treffen mit einigen Gästen aus Polen

Von HANS-DIETER KUNZE 02.06.2009, 18:03

RUHLSDORF/MZ. - Das Fest war gleichzeitig der Anlass zum nunmehr siebten Treffen von Vertretern aus drei Orten, die den Namen Ruhlsdorf tragen. Die Ruhlsdorfer aus der Nähe von Bernau hatten sogar Gäste aus ihrer polnischen Partnerstadt Dobra bei Stettin mitgebracht.

Spektakulärer Auftakt des Dorffestes war die Landung eines SAR-Rettungshubschraubers vom Luftwaffenstandort Holzdorf. Für den Piloten, Oberleutnant Sacha Harst, war es ganz nebenbei ein Heimspiel. Seine Lebenspartnerin Verena Siebert, die in Ruhlsdorf wohnt, begrüßte ihn mit der zweieinhalbjährigen Tochter Joleen. Den offiziellen Part zur Begrüßung der Hubschrauberbesatzung (Stabsfeldwebel Uwe Knoll, Bordtechniker und Luftrettungsmeister Hauptfeldwebel Sven Stender) übernahm Günter Thiele, Vorsitzender des Heimatvereins.

Ausfahrten im Oldtimer

Besonders Kinder nutzten anschließend die für Ruhlsdorf wohl einmalige Gelegenheit, das Fluggerät intensiv zu erkunden. Denn der Samstagnachmittag des Festes stand ganz im Zeichen des Rettungswesens. Kameraden der Feuerwehren aus Seyda, Gentha, Morxdorf, Naundorf bei Seyda und Ruhlsdorf präsentierten ihre Fahrzeuge mit der Lösch- und Rettungstechnik. Auch ein Rettungswagen des DRK aus Jessen war vor Ort. Für die Kinder ein Erlebnis waren dabei Ausfahrten mit dem Seydaer Oldtimer-Löschfahrzeug auf der Basis eines Lkw S 4000.

Der Grund für einen ziemlichen Andrang vor dem Festzelt waren Waffeleisen. Kinder konnten sich hier selbst leckere Waffeln backen. Den Teig zubereitet hatte Doreen Höhne, natürlich nach "Familien-Geheimrezept". In gemütlicher Runde klang der Samstag mit Musik und Tanz im Festzelt aus. Sonntag hieß es, früh aufzustehen. Die Hausfrauen brauchten sich dabei keine Gedanken ums Frühstück zu machen. Denn das gab es reichlich vor dem Dorfgemeinschaftshaus idyllisch unter schattigen Bäumen. Der Heimatverein hatte die Tafel organisiert, tatkräftig unterstützt von den Ruhlsdorferinnen, die Süßes, Deftiges und natürlich den Kaffee zubereitet hatten. So gestärkt, startete Jung und Alt zum Ausmarsch auf den nahe gelegenen Festplatz. Angeführt wurde der Umzug vom Ruhlsdorfer Löschfahrzeug, das über die Bordlautsprecher Marschmusik spielte.

Der Sonntag war auch der Haupttag für das nunmehr siebte Treffen von Heimatvereinen aus drei Orten, die den Namen Ruhlsdorf tragen. Erschienen waren Abordnungen aus Ruhlsdorf bei Teltow und Ruhlsdorf bei Bernau. Diesen Ort verbindet seit elf Jahren eine Partnerschaft mit der Stadt Dobra, etwa 80 Kilometer östlich von Stettin gelegen. Die vier polnischen Gäste unter Leitung von Bürgermeisterin Barbara Wilozek bedankten sich ganz herzlich für die Gastfreundschaft des Jessener Stadtteils Ruhlsdorf. Spontan lud sie alle Ruhlsdorfer aus den drei Orten nach Dobra zum Burgfest ein. Das 2 500-Seelen-Städtchen hat besonders viele altertümliche Fachwerkhäuser aufzuweisen. Einen Vorgeschmack darauf erfuhren die Gäste durch ein Gemälde mit einer typischen Ortsansicht, das die Bürgermeisterin Ruhlsdorfs Heimatvereinsvorsitzendem Günter Thiele überreichte. Der bedankte sich und versprach: "Wir nehmen die Einladung gern an und werden euch besuchen."

Frauen mit Zylinder

Anschließend gab es ein buntes Programm. Präsentiert wurde es vom gemischten Chor aus "Jessen-Ruhlsdorf" unter Leitung von Dieter Ruske. Sieben junge Frauen traten zwar in schwarzen Anzügen und mit Zylinder auf. Sie nannten sich trotzdem die "Schneeweißen Luder". Das ließen sie beim Song "Ich will eine Krankenschwester" dann deutlich erkennen, als sie die Zylinder lüfteten. Die Frauentanzgruppe sorgte ebenfalls für Begeisterung, unter anderem mit dem "Tanz der Schlümpfe".

Auch die Ruhlsdorfer bei Teltow hatten eine Überraschung parat. Ulla & Peter traten als Klaus und Klaus auf. Nach kurzem Perückenwechsel und Aufsetzen der schwarzen Sonnenbrille stand dann auch plötzlich Heino auf der Bühne. Mit einem zünftigen Konzert der Falkenberger Blasmusikanten klang der Pfingstsonntag langsam aus. Alle Ruhlsdorfer verabschiedeten sich schließlich mit dem Versprechen: Nächstes Jahr sehen wir uns wieder in Ruhlsdorf bei Teltow.