Seegrehna Seegrehna: Burgstallprinzessin aus der Hauptstadt

Seegrehna/MZ/sho - Majestät ließ etwas auf sich warten. Doch mit kleiner Verspätung rollte die Burgstallprinzessin des Jahres 2013 am vergangenen Sonnabend doch noch mit der Kutsche auf den neuen Festplatz im Innenhof des historischen Stadtgutes. Aber sie hat ja auch einen langen Weg. Denn Steffi die Erste kommt eigentlich aus Berlin. Dass sie die Hauptstadt bisweilen zugunsten einer repräsentativen Tätigkeit im beschaulichen Seegrehna verlässt, hat nicht zuletzt mit Familienbanden zu tun, denn ihre Mutter ist Pächterin der Burgstallklause.
Schon im vergangenen Jahr hatte Stefanie Rothe mit Krönchen und Schärpe das Fest geschmückt und den Ort auf verschiedenen Veranstaltungen vertreten. Das habe „so viel Spaß gemacht“, dass sie eine weitere Runde wagte. „Jetzt habe ich auch noch eine zweite Chance, nächstes Jahr beim Stadtfest Luthers Hochzeit dabei zu sein“, freute sich die ausgebildete Logopädin.
Die Wartezeit auf ihre neue, alte Prinzessin konnten die Seegrehnaer nutzen, um ihr neues altes Festgelände in Augenschein zu nehmen. Blitzsauber und im schönsten Festtagsschmuck präsentierte sich die Scheune des historischen Stadtgutes. Während noch vor ein paar Wochen ehrenamtliche Helfer aus verschiedenen Vereinen bei Säuberungsaktionen tüchtig Staub aufgewirbelt hatten, wirbelten an diesem Wochenende die Cheerleader des SV Seegrehna mit ihren rot-weißen Pompoms zum Takt der Musik in der Scheune. Im Nachbareingang zogen aromatische Düfte Fischliebhaber unwiderstehlich an: Der Anglerverein hatte geräucherte Forellen im Angebot. „Ich freue mich, dass wir hier an diesem Ort endlich etwas auf die Beine gestellt haben“, bekundete Reinhard Barthel. Schon seit Jahren habe er dafür gekämpft, das Fest hierher zu verlegen, so der Ortschaftsrat und Anglervereinsvorsitzende.
Mit Voltigieren auf einem Holzpferd, mit Flohmarkt, Fitness und Frühschoppen, Hüpfeburg und Hähnekrähen, Kaffee und Kuchen, Musik und Motoren in Form einer Oldtimershow hatten die zahlreichen Vereine des Ortes gemeinsam ein buntes Programm zusammengestellt - und sie wollen auch künftig für eine vermehrte Nutzung des Stadtgutes sorgen.
„Da gibt es noch Entwicklungsbedarf“, gesteht der Vorsitzende des Heimatvereins Thomas Triczsz freimütig. „Aber gemeinsam packen wir das.“ Die Premiere lasst jedenfalls hoffen.
