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Sandra Grätz kann jubeln

Von Wolfgang Grahl 29.04.2007, 13:27

Zschornewitz/MZ. - Jahrhunderte war das Schmiedefeuer einzige Energiequelle, um metallene Teile formschlüssig miteinander zu verbinden. Die Entdeckung anderer Energiequellen machte neue Arbeitsmethoden möglich.

Drei solcher Varianten, um in einem Schweißverfahren Kehlnähte oder Stumpfnähte an Blechen in einfachen Positionen schweißen zu können, standen am Sonnabend in den Werkstätten der AWU (Ausbildung - Weiterbildung - Umschulung) in Zschornewitz zur Wahl.

"Jugend schweißt" ist ein Wettbewerb des Deutschen Verbandes für Schweißen und verwandte Verfahren. Dieser Wettkampf ermittelt die besten Nachwuchsschweißer Deutschlands im Alter von 16 bis 21 Jahren und wird alle drei Jahre auf Bezirks-, Landes- und schließlich Bundesebene ausgetragen.

Der Dessauer Diplomingenieur und Kursstättenleiter Peter Baake konnte für den Bereich des Bezirksverbandes Anhalt elf junge Männer und eine Frau zu dem zweigeteilten Wettkampf begrüßen. Zunächst war Theorie gefragt. 20 Fragen zu fachkundlichen Themen und Arbeitsschutz mussten die sich in einer Metallbau-Ausbildung zum Konstruktions- oder Anlagenmechaniker befindenden elf Teilnehmer beantworten. Schon zu diesem Zeitpunkt stellte Baake erfreut fest: "Man kann zufrieden sein. Die jungen Leute sind absolut motiviert." Mit der exakten Auswertung und später mit der Einschätzung der praktischen Arbeiten setzte sich derweil ein Experten-Dreier-Gremium auseinander. Roland Eder aus Zschornewitz, der Dessauer Karsten Freytag und Bernd Petters aus Wittenberg beäugten mit fachmännischen Blicken jede Schweißnaht.

Jubeln durfte schließlich die noch 17-jährige Möllensdorferin Sandra Grätz. Im Wettbewerb Wolfram-Inertgasschweißen ließ sie sich in der Leistungsklasse "Jungschweißer" den ersten Platz und damit die Qualifikation zum Landeswettbewerb in Halle nicht nehmen. "Versuch es mal", hatte ihr Firmenchef Thomas Hedderich vom HRZ Oranienbaum mit auf den Weg gegeben. Die sich im zweiten Ausbildungsjahr zur Konstruktionsmechanikerin (Blechbearbeitung) befindende junge Frau scheint erfolgreich in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, der selbst einen Metall verarbeitenden Betrieb führt.

Da kam am Sonnabend Axel Börner, der Verbands-Landesverantwortliche aus Halle, gerade richtig zum Gratulieren. Lob erhielt auch Rochus Gandyra. Der Geschäftsführer der Zschornewitzer AWU-Bildungsgesellschaft mbH hatte mit seinem Team für allerbeste Wettkampfbedingungen gesorgt.