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Neue Technik für Tauchprofis

Von Stefanie Hommers 01.06.2008, 17:54

Wittenberg/MZ. - Was dem Laien allenfalls einen interessierten Blick entlockt, weckt bei den Profis Begeisterung. Und Dieke ist als Einsatzleiter Tauchen im Landesverband Sachsen-Anhalt der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) eindeutig ein Profi.

Sechs komplette Tauchausrüstungen mit Anzug, Vollgesichtsmaske inklusive einer High-Tech-Atemwarneinrichtung wurden für die Unterwasserexperten im Landesverband angeschafft. Jede einzelne hat einen Wert von rund 3 000 Euro; eine Nachrüstung mit einer Wechselsprechanlage für die Unterwasserkommunikation der Taucher ist möglich.

Dass jetzt zwei Exemplare der hochmodernen Ausrüstung den Einsatzkräften in der Ortsgruppe Wittenberg zur Verfügung stehen, haben sie nicht zuletzt privatem Engagement zu verdanken. Denn der Landesverband ist zwar bei der Anschaffung in Vorleistung gegangen, er trägt jedoch nur 80 Prozent der Kosten, der Rest muss von den einzelnen Gruppen vor Ort aufgebracht werden. 20 Prozent, das klinge zwar zunächst nicht sehr viel, aber für einen Verein, der sich im wesentlichen aus Mitgliedsbeiträgen finanziere, seien 1 200 Euro nun mal kein Pappenstil, unterstreicht Norbert Dieke, selbst Mitglied der gut 100 Leute zählenden Wittenberger Ortsgruppe. "Aus eigener Kraft hätten wir uns das wirklich nicht leisten können." Eingesprungen ist in diesem Fall Dieter Wessels. Der Bad Schmiedeberger Unternehmer ist selbst Taucher und zudem frisch gewählter Vorstandsvorsitzender der DLRG-Ortsgruppe in der Lutherstadt (zu seinem Stellvertreter wurde Peter Zschoch gekürt).

Einem ersten Praxistest wird die neue Technik unterdessen an diesem Wochenende noch nicht gleich unterzogen. Zwar machen sich rund 20 Taucher aus den Ortsgruppen Wittenberg, Aschersleben, Hettstedt, Tangermünde und Leuna-Merseburg nach der Einweisung in Funktionsweise und Handhabung der neuen Ausrüstung fertig zur Unterwasserübung. Allein beim Strömungstauchen in der Elbe verlassen sich die Profis doch auf ihre bewährte und bekannte Ausrüstung. "Getestet wird die Neuanschaffung im Klarwasser, wo man alles sieht", unterstreicht Norbert Dieke, "und nicht hier in der dunklen Brühe." Denn trotz verbesserter Wasserqualität, das betont Jörg Lehmann aus der Ortsgruppe Tangermünde und zugleich Tauchreferent im Landesverband, "kann man einige Meter unter der Wasseroberfläche kaum von Sichtverhältnissen reden".

Die besonderen Bedingungen beim Strömungstauchen erfordern denn auch die ganze Konzentration und nicht zuletzt die ganze Kondition der Lebensretter. Eine umsichtige Vorbereitung ist überdies unabdingbar, findet das Training doch bei laufendem Schiffsverkehr statt. Dass Sicherheit oberste Priorität hat, versteht sich von selbst. Aber darin haben die DLRG-Taucher aus Sachsen-Anhalt schon Erfahrung - nicht zuletzt dank des idealen Trainingsterrains in Wittenberg.