Nach Unfall auf A9 bei Köselitz: Nach Unfall auf A9 bei Köselitz: Autobahn ist wieder frei

Köselitz - Ein schwerer Unfall auf der Autobahn A 9 zwischen den Anschlussstellen Köselitz und Klein Marzehns (Brandenburg) hat am Montag zu einer mehrstündigen Vollsperrung beider Richtungsfahrbahnen geführt. Der Unfall ereignete sich gegen 13.45 Uhr, lange war nicht absehbar, wann die Vollsperrung aufgehoben werden kann, erst am Abend sind fünf von sechs Spuren freigegeben worden.

Laut Sprecher der Autobahnpolizei wurden vier Fahrzeuge in den Unfall verwickelt, vier Menschen wurden schwer verletzt und sind zum Teil mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser der Region geflogen worden. Nach ersten Erkenntnissen ist ein Sattelzug auf einen Schilderwagen der Autobahnmeisterei geprallt, der wurde von einem Laster gezogen und sollte Mäharbeiten absichern. Beide, sowohl der Schilderwagen als auch der Laster, sind durch die Wucht des Aufpralls über die Mittelleitplanke geschoben worden. Dort kollidierten sie nach Auskunft der Autobahnpolizei mit zwei Pkw, die nicht mehr ausweichen konnten.

Zwei Menschen waren nach den Worten des Wehrleiters der Freiwilligen Feuerwehr Cobbelsdorf, Andreas Schliemann, in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Drei der Verletzten sollen in ein Krankenhaus nach Dessau, einer in die Klinik nach Wittenberg gebracht worden sein. Die Kameraden der Feuerwehren halfen bei der Erstversorgung der Verletzten und holten sie aus den Autos.
Dass es so lange dauerte, bis der Verkehr wieder fließen konnte, hat unter anderem mit der Unfallaufnahme zu tun. Es soll eigens ein Hubschrauber angefordert worden sein, um Bilder aus der Luft zu machen. Außerdem war die Fahrbahn nach Auskunft von Andreas Schliemann mit Öl, Fahrzeugteilen und Schmutz übersät, sie musste zunächst gereinigt werden. Hinzu kam die Bergung des beschädigten Sattelzuges, die sich als nicht ganz einfach erwiesen hat.

Der schwere Unfall hatte einen Großeinsatz zur Folge, auch deshalb, weil wohl anfangs mit noch mehr verwickelten Fahrzeugen gerechnet worden war. Im Einsatz waren nicht allein Rettungshubschrauber aus Magdeburg und Leipzig, sondern neben einem Notarzt auch mehrere Rettungsfahrzeuge, so aus Wittenberg, Coswig, Oranienbaum und Niemegk. Außerdem sind drei freiwillige Feuerwehren zur Unfallstelle auf der Autobahn gerufen worden: neben der aus Cobbelsdorf die aus Senst und Coswig. Der Stadtwehrleiter von Coswig, Ingo Künne, warf einigen Autofahrern, die stundenlang im Stau stehen mussten, Unvernunft vor.

„Es war schwierig für die Rettungskräfte, dort durchzukommen“, sagte er gegenüber der MZ. Eine Rettungsgasse sei oft erst in dem Moment frei gemacht worden, als die Fahrzeuge der Einsatzkräfte „ganz dicht dran waren“. Außerdem seien nicht wenige Schaulustige zum Ort des Geschehens gekommen, die mussten des Platzes verwiesen werden, so Künne.
Für die Autofahrer, die nicht mehr von der Autobahn kamen, war der Unfall eine schwere Geduldsprobe, sie mussten stundenlang ausharren. Andere hatten mehr Glück und sind über die Dörfer zur nächsten Autobahnauffahrt gefahren. Autobahnpolizisten aus Dessau und Michendorf hatten sich an den Ausfahrten postiert und vor dem Stau gewarnt.
Noch unklar ist, wie hoch der entstandene Sachschaden ist. Angesichts der Bilder von zerstörten Autos dürfte er aber eine beträchtliche Höhe haben.