Nach Brand in Wittenberg Nach Brand in Wittenberg: "Hauptsache wir sind gesund"

Wittenberg/MZ - „Uns geht es gut. Wir sind wieder Zuhause. Keiner braucht sich Sorgen machen“, versichert Klaus-Dieter Onasch und entschuldigt sich, dass es in „der Wohnung so schmutzig aussieht“. Kein Wunder, in dem Haus im Wittenberger Brauereiweg 4 hat es am 7. Januar gebrannt. Ein Ölofen hatte Feuer gefangen und für einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften gesorgt (die MZ berichtete).
Onasch und seine Frau Johanna, die seit einem Schlaganfall vor sechs Jahren im Rollstuhl sitzt, konnten sich retten und wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Paul Gerhardt Stift gebracht. „In all der Aufregung hatte ich sogar meine Schuhe vergessen“, erzählt die 64-Jährige, dass es ihr schon ein bisschen peinlich war, ohne Schuhe ins Krankenhaus gebracht zu werden. „Die Rettungskräfte hatten mich in dicke Decken gewickelt, da hab ich gar nicht gemerkt, das was fehlt“, sagt sie.
Danksagung über die Mitteldeutsche Zeitung
„Am nächsten Tag wollten wir aber wieder nach Hause. Uns ging es doch gut. Wir haben uns Sorgen um unser Haus und um unsere Luzi gemacht“, erzählt der 67-Jährige. Luzi, die 13 Jahre alte Katze, ist wohlauf. „Ich habe sie, als ich aus dem Krankenhaus kam, auf dem Dachboden gefunden. Keine Ahnung, wie sie da rauf gekommen ist“, vermutet Onasch, dass sich das Tier beim Brand, als die vielen Helfer und Einsatzkräfte da waren, dorthin geflüchtet hat.
Nun hat er sich an die Mitteldeutsche Zeitung gewandt, um sich bei den Einsatzkräften und Helfern für alles zu bedanken. Die Polizei hatte mit Hilfe der Feuerwehrleute Geld, Papiere und Wertsachen sichergestellt und dem Rentnerehepaar gleich einen Tag nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus zurückgebracht. „Und das Ordnungsamt hat sofort neue Schlösser eingebaut und uns die Schlüssel ins Krankenhaus gebracht, damit wir wieder reinkönnen“, sind beide dankbar. „Die waren wirklich toll, ganz anständig und haben geholfen“, bestätigt Johanna Onasch, die froh ist, dass die Feuerwehr ihren Rollstuhl und auch das Pflegebett retten konnte.
Das steht jetzt, wie alles, was noch gerettet werden konnte, in der kleinen Küche. Die ist nicht ganz so schlimm in Mitleidenschaft gezogen, wie Schlaf- und Wohnzimmer, wo der Ölofen gestanden hat. Hier sind die Wände, Decken, Möbel und alles, was darin ist, rabenschwarz vom Ruß. Und über allem liegt der beißende Brandgeruch, der sich trotz ständiger Lüftung nicht beseitigen lässt. Auf das Bett hat Onasch eine Steppdecke gelegt. „Hier schlafe ich“, sagt der gelernte Maurer, der endlich anfangen möchte, die Räume Stück für Stück zu renovieren. „Aber wir müssen noch auf den Gutachter der Gebäudeversicherung warten, der am Montag kommen will. Erst dann kann ich loslegen“, erzählt Onasch, dass es gar nicht so einfach gewesen sei, den Termin zu bekommen.
"Einen Teil haben wir schon entsorgt"
Im Garten liegen verkohlte Einrichtungsgegenstände. Auch den großen Fernseher hat es erwischt. „Einen Teil haben wir schon entsorgt“, gesteht Onasch erst auf Nachfrage, dass der Hausrat nicht versichert ist. „Das ist zwar blöd. Aber die Hauptsache ist doch, das wir gesund sind. Das Haus kann ich reparieren und Helfer, die mit anpacken wollen, haben sich auch angekündigt“, ist Onasch froh.