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Meuro Meuro: Kistenweise Spaß mit Lego

Von KARINA BLÜTHGEN 15.04.2013, 16:28
Pascal hat seine Kirche fertig. Links steht die Meuroer Kirche.
Pascal hat seine Kirche fertig. Links steht die Meuroer Kirche. KLITZSCH Lizenz

MEURO/MZ - Der Tag ist wie geschaffen zum Kirchenbau. Schnell entsteht die erste Wand, doch so richtig stabil ist sie noch nicht. „Du musst die Steine anders setzen“, erklärt Andrea John dem Jungen ganz praktisch, wie ein Verbund entsteht. Schon reckt sich der erste Turm empor. „Toll. Da fehlt nur noch das Kirchenschiff“, lobt sie und holt noch ein paar Spezialsteine. Es entstehen rote Dächer, farbige Wände hinter dem Altar und auch so manch modernes Haus für die Gemeinde.

Endloser Spaß

Die Kirchen mögen klein sein, die Idee birgt hingegen endlosen Spaß. Andrea John, Pfarrerin in Meuro, hat mit den Kindern aus den Orten der Umgebung einen Lego-Club gegründet. Im Flur des Pfarrhauses steht der entsprechende Schriftzug, das Kreuz im großen Spielzimmer ist aus Legosteinen. Die Krönung aber ist die nachgebaute Meuroer Kirche mit dem achteckigen Turm daneben. Seit März wird das Original saniert und zu etwa dieser Zeit traf sich auch der Lego-Club zum ersten Mal.

Zwischen acht und zwölf Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren wuseln samstags im Meuroer Pfarrhaus von Kiste zu Kiste und suchen ihr Material. Pascal hat selbst eine Menge Lego-Steine zu Hause und einen passenden Teppich, auf dem der Zehnjährige aus Sackwitz eine ganze Stadt bauen kann. „Ich spiele gern damit“, sagt er und hat schnell eine Kirche beisammen. Luca hat nach einer Stunde schon zwei Kirchen fertig. Die sind zwar klein, aber „ich habe sie allein gemacht“, zeigt der Siebenjährige aus Ogkeln stolz seine Schöpfungen. Denn „Lego ist nicht nur etwas für kleine Kinder“, weiß die Pfarrerin, deren Steinsammlung seit 1989 wuchs und wuchs. Das Bad Schmiedeberger Au-Tor hat sie zum Beispiel schon mal selber gebaut.

„Das kommt für mich aus dem vollen Leben“, schwärmt sie und sieht glücklich zu, wie die Kinder ihre Fantasie ausleben. Vor jedem „Bauabschnitt“, sprich Samstagvormittag, holen sich die Kinder Ideen per Film aus dem Internet. Und dann geht es los mit dem Suchen von Grundplatten und passenden Steinen. „Ich gehe da jedes Mal wieder mit Begeisterung ran“, sagt die Pfarrerin, die den Bau der Meuroer Modellkirche in Bildern zeigen kann, von der Grundsteinlegung bis zum fertigen Haus, dem Altar und schlussendlich einer riesigen Gemeinde davor.

ICE rollt zum Kinderkirchentag

Während nach einer Stunde ein halbes Dutzend Kirchen fertig sind, lässt Ben den Lego-ICE kreisen. Der wird in knapp zwei Wochen eine größere Rolle spielen. Denn der Lego-Club ist beim Kinderkirchentag in Bergwitz zu Gast, und auch dort wird es um Eisenbahn und die Fahrt des Lebens mit Gott gehen. „Da müssen wir uns noch etwas einfallen lassen“, macht sich Andrea John eine gedankliche Notiz. Für sie sind die Vormittage mit den Kindern das reinste Paradies. „Ich habe das Gefühl, der Himmel hat es gelenkt.“