Nach tödlicher AuseinandersetzungLutherstadt Wittenberg: 30-Jähriger stirbt nach Streit mit Asylbewerber am Arsenalplatz
Wittenberg - Update: Nach der Auswertung der vorhandenen Videoaufzeichnungen und der erfolgten Zeugenaussagen geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es sich bei dem Faustschlag des beschuldigten Syrers um eine Notwehrhandlung mit tragischen Folgen gehandelt ...
Update: Nach der Auswertung der vorhandenen Videoaufzeichnungen und der erfolgten Zeugenaussagen geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es sich bei dem Faustschlag des beschuldigten Syrers um eine Notwehrhandlung mit tragischen Folgen gehandelt hat.
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Menschenleer ist es auf dem Arsenalplatz in der Wittenberger Innenstadt an Sonntagen. Nur selten verirren sich Touristen oder Einheimische dorthin, um zu verweilen. Belebt ist es anderswo: Zwischen Schlosskirche und Lutherhaus etwa, wo es für Besucher schwierig ist, einen Platz in einem der gut gefüllten Cafés und Restaurants zu finden.
Auch an Werktagen wirkt der Arsenalplatz meist verwaist, nur am Markttag - mittwochs - reihen sich Stände aneinander und sind viele Einheimische dort unterwegs.
Meist sind junge Leute die einzigen, die den Platz bevölkern und sich bei schönem Wetter an Wittenbergs größtem Shopping-Center treffen.
Arsenalplatz Wittenberg: Tödlicher Streit mit Geflüchtetem
Auf diesem Platz in Wittenberg ereignete sich am Freitag eine Auseinandersetzung mit tödlichem Ausgang, die vor allem in den sozialen Medien nicht nur in der Region Wittenberg große Emotionen weckt.
Viele Details sind noch unklar, die Polizei steht am Anfang ihrer Ermittlungen. Bekannt und von der Polizei bestätigt ist folgendes: Am Freitagnachmittag, kurz vor 15 Uhr kommt es zu einer Auseinandersetzung, in deren Folge ein 30-jähriger Wittenberger kurz vor Mitternacht stirbt.
Auseinandersetzung in Wittenberg: Geflüchtete sollen Paar verbal angegriffen haben
Laut den Ermittlungen war der 30-Jährige mit einer 24-Jährigen am Freitag in der Wittenberger Innenstadt unterwegs. Dort wurden sie verbal von drei bis vier syrischen Asylbewerbern angegriffen.
Nach dem Wortwechsel eskalierte die Situation, der 30-Jährige habe einen 17-Jährigen aus der Gruppe geschlagen.
Lutherstadt Wittenberg: Wurde der 30-Jährige mehrfach geschlagen?
Laut Ralf Moritz, Pressesprecher der Polizeidirektion Ost, „hat es mindestens einen Schlag gegeben“. Daraufhin soll der 17-Jährige den Mann „mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben“.
Mehrere Zeugen bestätigen, dass der 30-Jährige durch die Faustschläge zu Boden gefallen und mit dem Hinterkopf aufgekommen sei. Die Folgen waren fatal: Der Mann erlitt schwerste Kopfverletzungen und blieb liegen, der mutmaßliche Täter flüchtete mit der Gruppe der Syrer.
Der 30-Jährige wurde am Arsenalplatz notärztlich versorgt, anschließend mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, wo er allerdings kurz vor Mitternacht starb.
Arsenalplatz Wittenberg: Videoaufnahmen werden ausgewertet
In Wittenberg fahndete die Polizei noch Freitagnachmittag, unmittelbar nach dem Vorfall, nach den syrischen Asylbewerbern und weiteren Zeugen. Die Polizei spürte den 17-jährigen mutmaßlichen Täter und weitere Zeugen auf.
Gegen den Verdächtigen wird nun wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt, verhaftet wird er nicht, da er unter anderem einen festen Wohnsitz in der Region habe und von einer Bestrafung auszugehen sei, die eine Verhaftung nicht rechtfertige.
Um den Tathergang zu rekonstruieren, ermittelt die Polizeidirektion Ost weiter. Unter anderem werden Videos ausgewertet, die möglicherweise die Tat zeigen könnten. Gerüchte, dass der Verstorbene aus dem rechtsextremen Milieu stammt, kann die Polizei nicht bestätigen. Ob es eine Obduktion geben wird, stand zunächst noch nicht fest. (mz)