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Tradition in Wittenberg Lasst Blumen sprechen: Das wird zum Maiglöckchenfest geboten

Der Wittenberger Heimatverein und das Team vom „Kunst.Projekt.Raum“ laden zu einem Maiglöckchenfest ein. Was geboten wird und warum es dabei auch im Sympathie geht.

Von Corinna Nitz 19.04.2024, 15:36
Bernhard Naumann (l.) und Bernd Koeleman organisieren mit weiteren Beteiligten ein Maiglöckchenfest in Wittenberg.
Bernhard Naumann (l.) und Bernd Koeleman organisieren mit weiteren Beteiligten ein Maiglöckchenfest in Wittenberg. (Foto: Johannes Winkelmann)

Wittenberg/MZ. - Einige Jahre mussten Bewohner und Gäste von Wittenberg auf das Maiblumenfest verzichten. Jetzt kündigen der Heimatverein und das Team vom „Kunst.Projekt.Raum“ in der Jüdenstraße 6 ein „Maiglöckchenfest der Sympathie“ an. Dazu eingeladen wird am 5. Mai auf den benachbarten Kirchplatz an der Stadtkirche.

In der Zeit von 13 bis 19 Uhr soll es ein vielfältiges Programm geben, musikalisch gestaltet von einem Chor aus Berlin, Schülerinnen und Schülern der Musikschule Wittenberg und von der Evangelischen Gesamtschule. Außerdem werden Tanz, Spiel, Floristik, Themenstände zum Maiglöckchen sowie regionale Erzeuger und Gartenbaubetriebe, Gastronomie und mehr in Aussicht gestellt. Zum Auftakt um 13 Uhr wird ein Maikranz am Fahnenmast aufgezogen und Bläser spielen vom Kirchturm. Zur Eröffnung soll es Ansprachen vom Oberbürgermeister und vom Vorsitzenden des Heimatvereins ebenso geben wie von Bernd Koeleman, der zum Team vom Kunst.Projekt.Raum gehört.

Lebendige Nachbarschaft

Dieses einst leerstehende Ladenlokal hat wie berichtet die Berliner Künstlerin Heike Manleitner angemietet. Seitdem können Kunstschaffende dort ihre Werke zeigen. Abgesehen davon wird auch der Kontakt in die Stadtgesellschaft gesucht, oder um es mit Bernd Koeleman zu sagen, der am Beispiel des Heimatvereins erklärt: „Der Kunst.Projekt.Raum liegt gegenüber, da lag eine Kooperation nahe.“ Zumal es Interesse an einer „lebendigen Nachbarschaft“ gebe.

Persönlicher Austausch

Über das bevorstehende Fest heißt es jetzt in einer Mitteilung: „Maiglöckchen stehen für Frühling und Sympathie und in Wittenberg gab es entsprechende Traditionen, dafür Blumen sprechen zu lassen. Auf dem Fest sollen diese Traditionen zum Teil wieder lebendig und um die modernen Alternativen ergänzt werden.“ Zudem gehe es um persönlichen Austausch von Sympathien, der habe „gerade wenig Konjunktur, weil der Augenkontakt oft abgelenkt wird vom permanenten Blick aufs Handy“. Ein „Fest-der-Sympathie“ sei wichtig, „damit das Kulturerbe des lebendigen Sympathieaustausches“ nicht in Vergessenheit gerät, heißt es. Koeleman selbst sagt zur MZ, er ist an der französischen Grenze aufgewachsen und mit der Tradition, mit dem Verschenken von Maiblumen anderen gegenüber Sympathie zu bekunden.

Auf dem Kirchplatz werden am 5. Mai Themenstände über das Handwerk der Maiglöckchenproduktion in Wittenberg und die Verwendung des Maiglöckchens in Kunst und Kirche informieren. In der Stadtkirche gibt es eine Sonderführung. Das Fest will das Publikum den Angaben zufolge zum heiteren Sympathieaustausch anstiften, um am Ende die „Sympathieträger 2024“ auszuzeichnen. Für Kinder wird ein Seifenblasenkünstler angekündigt. Und für alle Gastronomen und Initiativen der Evangelischen Gesamtschule, die für Speisen und Getränke sorgen.

Ausstellung zum Thema

Derweil zeigt der Kunst.Projekt.Raum den ganzen Mai Bilder zum Thema Maiglöckchen. Ausstellung und Fest, so Manleitner, sind nur möglich durch die Zusammenarbeit mit dem Heimatverein im Rahmen der finanziellen Förderung durch die Stiftung der Sparkasse Wittenberg. Weiterer Dank für das Fest gehe an die Marketing GmbH für Logistik/Organisation, die Firma Möbius für Blumen und Deko, Roland Lieder für historische Ansichtskarten und alle „motivierten“ Wittenberger für Musik, Spiel, Tanz, Kulinarisches, Sympathie und Hilfsbereitschaft.