Landesfinale Fremdsprachenwettbewerb: Landesfinale Fremdsprachenwettbewerb: Siebentklässler aus Gräfenhainichen siegen

Gräfenhainichen - The Royal Team hat zugeschlagen und dem Gräfenhainichener Paul-Gerhardt-Gymnasium eine weitere Sternstunde beschert. Annika Hans, Anthony Kulosa, Maria Schöley, Jonas Fedelinski, Friedhelm Kühne, Nick Stolze, Katja Rudisch und Philipp Zemelka haben die Sprache der englischen Könige gesprochen und das Landesfinale des Bundesfremdsprachenwettbewerbs gewonnen. Sie qualifizierten sich damit für das Bundesfinale in Hannover.

Der Jubel ist groß. Schließlich gewinnt man einen solchen Wettbewerb nicht alle Tage. Nicht alltäglich ist aber auch, was die Gräfenhainichener unter Anleitung ihrer Lehrerin Susann Engelmann auf die Beine gestellt haben. Sie tauchten in den Alltag am britischen Hof ein und parlierten in dessen Sprache. Weit gefehlt, wer dabei nur an Englisch denkt. „Es gab viele Könige, die konnten kein Englisch“, erklärt Susann Engelmann. Englisch spricht Queen Elisabeth II. in tadelloser Form. In der Reihe der Regenten tauchen allerdings auch solche auf, die lieber auf die französische Sprache bauten, Deutsch oder gar Latein wählten. Die Erkenntnis war die Grundlage für das Gräfenhainichener Meisterstück.

Gräfenhainichens Gymnasiasten haben letztes Jahr alle Scheu beiseitegelegt. Sie schickten Queen Elisabeth II. Glückwünsche zum diamantenen Thronjubiläum. 60 Jahre Königin: Das beeindruckte die Heidestädter. Da die Monarchin prompt antwortete, denken sie jetzt über einen weiteren Brief an das Königshaus nach. Kommenden Donnerstag feiert Elisabeth II. ihren 90. Geburtstag. Wieder sollen Grüße aus der Heide nach London geschickt werden. Zu den Karten servieren die Gymnasiasten den Film.

Die Siebtklässler feilten an einem Theaterstück für den alle zwei Jahre stattfindenden Fremdsprachenabend. Queen Elisabeth II. (Annika Hans) steht im Mittelpunkt. Sie lässt sich vom Privatsekretär (Anthony Kulosa) die tägliche Korrespondenz vorlegen. Nach und nach tauchen weitere Herrscher auf. Stilecht in edler Robe, versteht sich. Die Kostüme stammen aus dem Theaterfundus. Zuschauer sind begeistert. „Aber irgendwie ist es zu schade, dass Stück nur einmal aufzuführen“, meint die Gräfenhainichener Lehrerin Engelmann.

Die Heidestädter drehten einen Film und legten ihn der Jury des Bundesfremdsprachenwettbewerbs vor. Dort punkteten sie auf ganzer Linie. Originell war schon die Sprachenvielfalt. Schließlich gab es Schauspieler, die die Sprache ihres Charakters erst kurz oder wie Jonas Fedelinski noch gar nicht auf dem Lehrplan haben. Latein ging dennoch. Wirklich groß war am Ende auch die Kulisse für den Dreh, den Tom Freiheit und Nils Henrich an der Technik unterstützten.

Das Stelldichein der Majestäten fand im Wasserschloss Reinharz statt. „Wir müssen uns bei den Gastgebern bedanken. Die haben uns einen ganzen Tag machen lassen.“ Susann Engelmann freut sich über die Unterstützung. Denn wirklich rund wurde der Film eben erst durch die Kulisse. Glänzen mussten aber die Schüler. Sie spielten sich frei, argumentierten in der Sprache der Könige und servierten den großen Happen ganz zum Schluss.

Auf der Bühne und im Film taucht ein Brief auf. Kein gewöhnlicher. Er stammt tatsächlich aus dem Buckingham-Palast und wurde im Auftrag der Queen geschrieben. Der hatten die Gräfenhainichener in jugendlich flotter Art zum Thronjubiläum gratuliert. Das Dankesschreiben kam prompt.

Alles ist super: Landesfinale gewonnen, beim Bundesfinale nicht mit den schlechtesten Karten ausgestattet. Ein Wermutstropfen bleibt: Die Heidestädter müssen losen. Den Film dürfen in Hannover nur drei Schüler vorstellen. (mz)