30 Jahre Kulturarbeit Kultur- und Kunstverein feiert 30 Jahre – Ausstellung, Lesung und Kreativangebote in Stadtturm Kemberg
Der Kultur- und Kunstverein Kemberg feiert am 29. August sein 30-jähriges Bestehen. Galerie im Turm blickt auf drei Jahrzehnte zurück. Was Besucher zum Jubiläum erwartet.

Kemberg/MZ. - Der Turm der Kemberger Stadtkirche hat schon viele Geschichten gesehen, doch eine der wichtigsten begann vor dreißig Jahren: Als er zu Beginn der 1990er Jahre saniert wurde, fragten sich einige Kemberger: Warum dort nicht eine Galerie einrichten? Aus dieser Idee wuchs der Kultur- und Kunstverein, gegründet am 1. August 1995 – und ist seitdem kaum mehr aus der Stadt wegzudenken. Drei Jahrzehnte später feiert er an diesem Freitagnachmittag, 29. August, seinen runden Geburtstag und lädt Besucher dazu ein, mitzuerleben, was seit der Gründung alles gewachsen ist.
Los geht es um 15.30 Uhr in der „Alten Knabenschule“, dem heutigen Zentrum des Vereins. Bei Kaffee und Kuchen können Gäste ankommen, bevor um 16.30 Uhr im Turm die große Jubiläumsausstellung eröffnet wird. Auf zahlreichen Tafeln haben Mitglieder Schlaglichter aus drei Jahrzehnten Vereinsgeschichte zusammengetragen – von der Eröffnung der Heimatstube über den Denkmalpfad bis hin zu Lesenächten, Weihnachtsmärkten oder internationalen Konzerten. „Es ist unglaublich, wie viel in dieser Zeit gewachsen ist. Wir mussten uns auf Ausschnitte beschränken. Eigentlich hätten wir noch viel mehr zeigen können“, sagt Vereinsvorsitzende Heike Beck, die seit 2020 die Geschicke des Vereins leitet.
Knabenschule als „Herz“ des Vereins
Parallel dazu verwandelt sich die Knabenschule in eine „lebendige Werkstatt“. Der Literaturzirkel stellt gemeinsam mit der Kemberger Autorin Antje Penk deren neues Buch vor, illustriert von der Malgruppe „Farbenspiel“. Darüber hinaus zeigen Töpferkurs und „Kreativis“ ihre Werke; auch kleine Verkaufsstände laden zum Stöbern ein. Die Gruppe für Heimatgeschichte hält für die Gäste eine Überraschung bereit. Mittlerweile zählt der Verein knapp 50 Mitglieder. Manche von ihnen sind seit den Anfängen dabei, so auch Heike Beck, die in Kemberg Lehrerin für Deutsch und Geschichte ist und auch den Posten der stellvertretenden Leiterin der Kemberger Sekundarschule „Ernestine Reiske“ inne hat.
Inzwischen ist der Verein breiter aufgestellt, mit der Alten Knabenschule als neuem Mittelpunkt. Hier treffen sich regelmäßig Gruppen, finden Vorträge und Kurse statt. Auch die Bibliothek konnte dank des Vereins erhalten werden, nachdem der Trägerverein unverhofft weggebrochen war. Dass all dies funktioniert, liegt am Ehrenamt. Nur wenige Stunden pro Woche wird eine Hilfskraft beschäftigt, alles andere stemmen die Mitglieder. „Wenn man sieht, dass fast jeden Abend in der Knabenschule etwas los ist, merkt man, wie lebendig der Verein ist.“
Blick auf zukünftige Vereinsprojekte
Für die Zukunft hat sich der Verein einiges vorgenommen. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sollen stärker angesprochen werden, etwa mit Wochenendkursen im Töpfern, kreativen Druckwerkstätten oder speziellen Leseabenden. „Es wäre schön, wenn wir künftig ganze Familien ansprechen können“, sagt Beck. Darüber hinaus wird in neue Technik investiert: Mit Hilfe eines Förderprogramms sollen hochsensible Audiogeräte angeschafft werden, mit denen Naturgeräusche aufgezeichnet und in künstlerische Projekte eingebunden werden können. Ziel sei es, Kultur, Natur und moderne Medien stärker zu verbinden.