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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Erst Blitz dann Donner dann Splash!

Von Claudia Lasslop 07.07.2012, 15:42

Ferropolis/MZ - „Sehr verehrtes Publikum. Aufgrund einer Unwetterwarnung bitten wir Sie, das Gelände zu verlassen.“ Was einige erschrocken aufhorchen ließ, war am Freitagabend nur eine Probedurchsage jenseits der großen Bühnen des Splash! in Ferropolis. Zwar kommt das Festival auch dieses Jahr nicht um die schon fast traditionellen Schauer herum. Aber bislang ist die Stadt aus Eisen anders als andere Städte Sachsen-Anhalts von Ausnahmezuständen verschont geblieben.

Der Auftakt sah zunächst anders aus: Noch vorm offiziellen Beginn begrüßten Blitz und Donner die ersten Besucher am Donnerstagabend und auch am Freitag und Samstag wurden die meisten nochmal nass – nicht nur aufgrund der zahlreichen Wasserpistolen auf dem Zeltplatz.

Dass damit ja auch den Grünflächen etwas Gutes getan sei, kommentiert Marko Hegner vom Splash! zunächst scherzhaft, findet dann aber auch ernst gemeinte Worte: „Wir haben das Sicherheitskonzept über die Jahre immer weiter entwickelt und bei Regen beschleunigt sich nicht einmal der Herzschlag.“ Ständige Rücksprachen mit dem Deutschen Wetterdienst verschafften beispielsweise am Donnerstagabend die Gewissheit, dass das Gewitter schnell wieder abziehen würde. Der Einlass wurde kurzerhand eine halbe Stunde nach hinten verschoben.

Was die Veranstalter dagegen immer genau im Blick behalten, sind die Windstärken. Wenn Böen nicht mehr nur einzeln, sondern dauerhaft aufkommen und Windstärke 8 auf der Beaufort-Skala erreichen, laufen die Reaktionen in einer pragmatischen Kette ab. Eine Kette, „die jedes Jahr geprüft und verfeinert wird.“ Zelte müssen in solchen Fällen geschlossen, Bühnen dürfen nicht mehr bespielt und die Besucher auf ausreichend Abstand gebracht werden zu allem, was umkippen oder plötzlich herumfliegen könnte. Ab Windstärke 9 wäre die Veranstaltung vorbei, schon vier Mal musste das Gelände in den zurückliegenden Jahren geräumt werden. Zu rechnen ist damit dieses Jahr nicht, aber selbst wenn, erklärt Hegner, dass der Krisenstab dann übernimmt und genau weiß, was nacheinander zu tun ist.

Auch in der Zeit nach dem Regen bleibt weder auf den Parkplätzen noch auf dem Festivalgelände irgendetwas dem Zufall überlassen. Zum einen gäbe es in der Umgebung einige Bauern, die Autos auf den Parkflächen aus dem Schlamm ziehen können. Zum anderen werden die schlammigen Stellen immer wieder beräumt, mit Schotter aufgefüllt und so schnell wieder nutzbar gemacht. Ziel bei all dem sei es, „dass die Bundesstraße nicht zugeparkt wird und immer frei bleibt. Das haben wir bis jetzt geschafft.“ Auch das Ordnungsamt sei demnach bislang mit den Splashern zufrieden gewesen.

Neben ein paar Pfützen, die im Sonnenschein bald wieder trocknen, werden die Hauptlaufwege auf dem Gelände mit dicken Gummimatten begehbar gehalten. Und noch bevor es am Samstag auf der Volcano Mainstage überhaupt los ging, schien auch schon wieder die Sonne von einem leicht bewölkten Himmel. „Für die restliche Zeit hoffen wir das Beste und sind auf's Schlimmste vorbereitet“, fasst Hegner optimistisch zusammen.