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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Angriffe auf Priesitzer Storchenpaar

Von JANINE SCHARF 22.04.2011, 15:44

PRIESITZ/MZ. - Attacken auf die Adebare

Der Neuankömmling machte ihnen das Nest streitig, vermutet Hartmut Hohlfeld. Immer wieder zog der fremde Storch seine Kreise und startete seine Angriffe. Der Kampf der Tiere zog sich über mehrere Tage hin. Es war mitunter richtig laut und das Schnabelklappern und Flügelschlagen als Abwehrverhalten ständig zu hören, berichtet das Ehepaar. "Und dann war plötzlich Ruhe", sagt die Frau. Der ständige Blick zum Nest brachte keine Antwort auf die beunruhigende Stille.

Dann aber ruft ein Nachbar an. In seinem Garten habe er einen Storch gefunden: verletzt, nicht fähig zu fliegen. "Er hatte sich einen Platz ausgesucht, von dem aus er das Nest genau beobachten konnte", vermutet Hartmut Hohlfeld. Wahrscheinlich ist der Vogel am Flügel verletzt, seine ständigen Versuche zu fliegen, machen die Sache nicht besser.

Also bleibt Hohlfelds nur eins: den Storch auf ihrem Hof in Sicherheit zu bringen, so gut es geht zu umsorgen, beispielsweise mit Fischabfällen, und Hilfe zu holen. Die organisiert Ingrid Hohlfeld per Telefon. Sie meldet sich bei Christoph Kaatz vom Storchenhof in Loburg (Jerichower Land).

Rettung in Loburg

Der informiert Klaus Nehring in Annaburg, ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter des Landkreises. Dann geht alles ganz schnell. Nehring eilt nach Priesitz. Mit Hilfe einer Leiter nimmt er die Eier aus dem Nest, die geschätzt zwei Wochen alt sind. "Ich bringe sie in die Brutanlage nach Loburg", sagt Nehring. Dort wird man sich gut um sie kümmern, beruhigt er die besorgten Priesitzer. Der verletzte Storch wird in einen Käfig gesteckt. Der Vogel müsse allerdings erst einmal untersucht werden, wahrscheinlich in einer Magdeburger Klinik, so Klaus Nehring.

Hoffen geht weiter

Dafür nimmt er ihn ebenfalls mit in Richtung Loburg. "Hoffen wir das Beste", sagt Ingrid Hohlfeld in Priesitz. Sie hat nun Angst um den anderen Teil des Storchenpärchens. Der kam nach der ganzen Aufregung zwar noch einmal kurz ins Nest zurück, wurde seitdem aber nicht wieder gesehen. "Das ist schade", meint die Gastgeberin, "aber wir warten ab und hoffen."