1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Kochkunst ersetzt Sprachkurs

Kochkunst ersetzt Sprachkurs

Von Stefanie Hommers 03.07.2007, 21:15

Wittenberg/MZ. - Am Dienstag haben zwei Frauen die erste Wittenberger Suppenbar eröffnet. "Weil es so etwas hier noch nicht gibt, das ist eine Marktlücke", sagt die eine. "Weil wir gerne essen und gerne kochen - für uns selbst und für andere", bekundet die andere.

Die eine, das ist Jeanette Hünsch: sie hat ihr Brot bislang als Lehrerin verdient. Die andere heißt Heike Kuhrt und kommt ursprünglich aus dem EDV-Bereich. Beides nicht gerade das, was man eine klassische gastronomische Ausbildung nennen kann.

Diese Tatsache hat die beiden Frauen, die sich seit rund zehn Jahren kennen, indes nicht davon abgehalten, den Sprung ins kalte Wasser oder vielmehr in die warme Suppe zu wagen und sich auf kulinarischem Gebiet selbständig zu machen. Zuhause habe sie Erfahrung damit, vier Männer zu bekochen, sagt Frau Kuhrt, die auch die Barbaratafel kredenzt. Allerdings wüsste die Familie ihre Experimentierfreude nicht immer zu schätzen, findet sie.

Das scheint bei den Kunden am ersten Tag etwas anders zu sein. Zwar geht der "Pichelsteiner" als Klassiker gut, aber auch exotischere Varianten wie Apfel-Brokkoli-Suppe finden ihre Abnehmer. Und manch einer scheint testen zu wollen, ob Jeanette Hünschs Kochkünste genauso gut sind wie ihre Sprachkurse. Steven Godsall-Myers hat bislang Deutschunterricht bei der Lehrerin gehabt, nach den ersten Löffeln steht für den Amerikaner, der mit seiner Frau das ELCA-Büro in Wittenberg leitet, fest: "Wir kommen wieder."