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Kita in Piesteritz Kita in Piesteritz: Viel mehr Platz in der Spielkiste

Von Irina Steinmann 10.07.2015, 14:51
Schnuller von Kleinkindern hängen an einem Brett in einer Kindertagesstätte
Schnuller von Kleinkindern hängen an einem Brett in einer Kindertagesstätte Symbolbild/dpa Lizenz

Wittenberg - Der Wiedereinzug liegt bereits einige Monate zurück, offiziell gefeiert wurde allerdings erst jetzt: Die Piesteritzer Kindertagesstätte „Spielkiste“ ist binnen Jahresfrist umfassend saniert worden und bietet den Kindern von Krippe bis Hort nun deutlich bessere Bedingungen als zuvor. An die 600 000 Euro investierte die Stadt in die Einrichtung des Behindertenverbandes, 70 Prozent der Summe flossen aus dem Förderprogramm „Stark III“.

Wer die Kita von früher kannte - und die Geschäftsführerin des Behindertenverbands Ute Eckelmann gehört auch dank ihrer inzwischen längst erwachsenen Kinder dazu - erkennt das Haus kaum wieder. Eine mächtige neue Treppe prägt das nun lichte Entree im Erdgeschoss und führt über ein Zwischengeschoss zur Galerie; die alte dunkle „Halle“, die sich hier mal befand, ist Vergangenheit. Fingierte Fenster und Türen in einem kleinen Vorbau bringen dort weiteres Tageslicht hinein.

Dank einer Neuaufteilung der Räume steht nun für die Krippenkinder im Erdgeschoss ein zusammenhängender abgeschlossener Bereich zur Verfügung, im Obergeschoss haben die Hortkinder aus demselben Grund mehr Platz als vorher. Das ist auch notwendig, denn die Hortkapazität soll per August von 25 auf 35 gesteigert werden, so dass dann insgesamt 90 Plätze in den verschiedenen Abteilungen zur Verfügung stehen. Eingerichtet wurde, wie gesetzlich laut Eckelmann auch vorgeschrieben, ein Speiseraum - nur die „Krippis“, wie Eckelmann die kleinsten nennt, „speisen“ in ihren eigenen Räumen - und auch die Bedingungen fürs Personal wurden verbessert. Acht Mitarbeiterinnen sind in der „Spielkiste“ beschäftigt, Leiterin ist seit zwei Monaten Kerstin Krumtung, die dort zuvor bereits Erzieherin war.

Als Einrichtung des Behindertenverbandes ist das Haus zwar keine dezidiert „integrative“ Kita, sie wird aber Krumtung zufolge von drei Kindern besucht, die besonderer Förderung bedürfen. In den kommenden Monaten möchte man sich erstmals überhaupt ein besonderes Profil verpassen - pädagogisch gearbeitet werden soll fortan „in Anlehnung“ an den Kindergarten-Erfinder Friedrich Fröbel, so Krumtung. Als kleinen Vorgeschmack („Kinder sind wie Blumen“, soll Fröbel gesagt haben) durften die Gäste, darunter auch Oberbürgermeister Torsten Zugehör am Freitag schon mal Blumen in Kästen pflanzen.

Außerdem möchte man eine Chronik erarbeiten. Über das Gebäude ist wenig bekannt, man weiß, dass es mal ein Pferdestall war, ein Tanzlokal auch (deshalb die Galerie) und seit den 1960ern eben eine Kindereinrichtung. Kleiner Wermutstropfen: Das Fest zur Einweihung für die Kinder fiel deutlich bescheidener aus als vorgesehen, da es auch im Garten der Kita Sturmschäden gegeben hatte - von einem Baum waren am Sonntag mächtige Äste abgebrochen. Es soll aber nachgeholt werden. (mz)