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Katholische Pfarrei Wittenberg Katholische Pfarrei Wittenberg: Spiritueller Beitrag

Von Karina Blüthgen 06.02.2017, 14:58

Wittenberg - Gibt es Gott? Wie zeigt er sich? Und: Kann man glauben ohne Kirche? Über diese und andere Fragen wollen Katholiken in und um Wittenberg untereinander, aber auch mit anderen diskutieren. Unter dem Motto „Kaum zu glauben“ lädt die katholische Pfarrei Wittenberg vom 1. bis zum 12. März an verschiedenen Orten im Landkreis zu „Tagen der Glaubenserneuerung“ ein.

„Es ist ein spiritueller Beitrag den wir bewusst 2017 anbieten wollen“, sagt Pfarrer Lorek. „Wir wollen über den eigenen Glauben ins Gespräch kommen.“ Bei Gebeten, in Gottesdiensten oder bei lockeren Treffen gehe es darum, den Glauben zu vertiefen, ihn neu oder wieder zu entdecken.

Alle, so der Pfarrer, sollen von den Veranstaltungen angesprochen sein: Menschen jeden Alters, kirchennahe wie kirchenferne, katholische wie evangelische, sogar Atheisten. Es sei erfreulicherweise ein Angebot, das ausdrücklich ökumenisch gefasst ist, so der Pfarrer. Er betont, dass es erwünscht ist, hier Fragen und Zweifel zu benennen und zumeist Selbstverständliches kritisch zu hinterfragen.

Gegründet wurde die Gemeinschaft der Oblatenmissionare 1816 von Eugen von Mazenod. Der weltweit tätige Orden innerhalb der katholischen Kirche wurde 1826 vom Papst bestätigt. Sein offizieller Name ist „Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria“. Das Wort Oblate kommt vom lateinischen offere (soviel wie: hingeben, darbringen, opfern). Gearbeitet wird in Pfarreien und in der außerordentlichen Seelsorge. Zur Gemeinschaft gehören weltweit etwa 4 300 Patres und Brüder in 67 Ländern. Die „Tage der Glaubenserneuerung“ in Wittenberg werden von drei Oblatenpatres aus den Bonifatiuskloster Hünfeld (nahe Fulda) gestaltet und begleitet. Das Kloster wurde 1895 gegründet, anfangs lebte die Kommunität im Rathaus. Kloster und Klosterkirche entstanden danach in fünf Jahren Bauzeit. Im Kloster leben derzeit über 40 Oblatenmissionare. (mz/kbl)

Die Idee der so genannten inneren Mission ist nicht neu. Zuletzt bei der Volksmission in den 50er und 60er Jahren seien Missionare in die Gemeinden gegangen, blickt Lorek in die Geschichte. Das Ganze soll nun etwas lockerer für die katholische Pfarrei St. Marien Wittenberg neu aufgelegt werden, unterstützt durch drei Oblatenpatres.

Gemeinsam mit Gemeindereferentin Andrea Meyer, Klara Valldorf vom Pfarrgemeinderat und anderen Organisatoren liefen die Vorbereitungen bereits seit 2014. „Gerade das Reformationsfest bietet für uns die Chance, uns nach außen zu öffnen“, findet Klara Valldorf, dass der Zeitpunkt gut gewählt ist. Denn dieses Jahr werde, so hoffen die Initiatoren, auch viele Katholiken nach Wittenberg ziehen. Anfragen, so Markus Lorek, gebe es bereits.

„Die Patres waren im November schon einmal da, um uns einzustimmen“, sagt Andrea Meyer, die hofft, dass sich viele zu einem Besuch der Veranstaltungen vom 1. bis 12. März inspirieren lassen. Die wird es in sieben Gemeinden des Landkreises geben, das sind Wittenberg, Annaburg, Bad Schmiedeberg, Jessen, Kemberg, Piesteritz und Zahna.

Eingeladen sind alle zu Heiligen Messen mit thematischen Predigten, Gebeten und Beichtgelegenheiten, Frühschoppen, Kinoabend oder auch Männerabend. Zudem beteiligen sich vier Schulen, die Patres werden den Religions- beziehungsweise Ethik-Unterricht besuchen.

Parallel zur „Weltausstellung der Reformation“ wird es in Wittenberg zwei Ausstellungen von katholischer Seite geben. Zum einen „Katholisch in der Lutherstadt“, in der die Geschichte der hiesigen Gemeinde dargestellt wird.

Zum anderen heißt es „Wie feiern wir unseren Glauben?“ in den Räumen der katholischen Kirche Wittenberg, unterstützt an den Wochenenden durch Mitarbeiter verschiedener Bistümer. Das Augustinuswerk wird neben der Kirche ein Café anbieten, wo Neugierige zur Ruhe oder ins Gespräch kommen.

Die Flyer mit dem Programm sollen in Hotels, Kirchen, Stadtinformationen und in der Alpha-Buchhandlung Wittenberg ausliegen. Gespannt ist Markus Lorek vor allem auf die Zeit danach - wenn die Impulse zu wirken beginnen. (mz)