Karneval in Trebitz Karneval in Trebitz: Narrenzeit wird erstmals im Zelt gefeiert

TREBITZ/MZ - „Bis auf Prinzessin war ich schon alles.“ Jörg-Michael Hering muss selbst ein bisschen lachen über diesen Satz. Aber es gehört nun mal dazu, sich beim Karneval hochzudienen. So war der jetzt 50-Jährige anfangs Polizist, dann Mitglied im Elferrat, Prinz und Fahnenträger. Nun hat er, nach 34 Jahren Mitgliedschaft, als Präsident des Trebitzer Carnevals-Verein (TCV) den Hut auf. Und findet: „Karneval macht mir noch Spaß.“
Beheiztes Zelt als neue Unterkunft
Raik Buchta, der langjährige Chef, hatte sich nach der 60. Session aus der aktiven Vereinstätigkeit verabschiedet. „Lange hat sich keiner gefunden“, sagt Hering, der sich überzeugen ließ, das Heft in die Hand zu nehmen. Sein Ziel ist klar: „Wir versuchen das hoch zu halten, was den Trebitzer Verein ausmacht.“ Zum Beispiel, dass an den tollen Tagen Live-Bands spielen, auch wenn das finanziell schwer zu stemmen ist. „Dafür machen wir die Bewirtschaftung selbst.“ Doch die Trebitzer setzen nicht nur auf Tradition, sie wollen auch etwas verbessern. Für die zwei Wochen der tollen Tage im März stellen sie ein mittelgroßes, beheiztes Festzelt auf. Seit das „Holiday“ 2010 geschlossen hat, waren die Karnevalisten unzufrieden mit Zwischenlösungen. Zuletzt hatte sich auch der eigens umgebaute Saloon als nicht ausreichend für solch große Veranstaltungen erwiesen. „Es gibt keine richtige Bühne und keine große Tanzfläche“, weiß Jörg-Michael Hering um die Defizite. „Und die Leute haben sich beschwert, weil sie vom Programm zu wenig gesehen haben.“
Romy und Dominik haben das Zepter in der Hand
Das wird sich im Zelt, das auf dem Posthof hinter dem Saloon stehen wird, ändern. Es wird ausreichend Sitz- und Stehplätze für alle anstehenden Termine geben, verspricht er. Trebitz, das sonst nie ein Motto hatte, wird nun erstmals etwas ähnliches bekommen. „Ein Zelt voller Narren“ haben sie es angekündigt. Immerhin, das närrische Regentenpaar steht sogar schon fest - sonst hatte es ab November nur einen Prinzen gegeben, der seine Holde zu den tollen Tagen kürte. Romy I. und Dominik I. haben seit November das Zepter fest in der Hand.
Unterstützt werden sie dieses Jahr von Angelina I. und Paul I. als Kinderprinzenpaar. „Das wird im Kindergarten gewählt und tritt dort auf eigenen Veranstaltungen auf“, erklärt Katherine Heinrich. Die 33-Jährige ist seit 17 Jahren im Verein und nun ebenfalls im Vorstand tätig. Auch sie hat sich aus der Funkengarde hochgedient und war bereits Prinzessin. „Das ist doch der Traum eines jeden Mädchens hier“, sagt die Trebitzerin.
Evergreen im Programm
In der heißen Phase des Trainings für das neue Programm sind die etwa 45 Vereinsmitglieder bereits seit Dezember. „Nicht alle wohnen in Trebitz, die Gruppen treffen sich meist am Wochenende hier“, erklärt Jörg-Michael Hering. Etappenweise wird im Saloon an den Programmpunkten gearbeitet. Das Gesamtkunstwerk sehen alle dann erst bei der Generalprobe. Die beiden Vorstandsmitglieder verraten zumindest, dass es im Programm einen Evergreen geben wird, der vor etwa zehn Jahren schon gut ankam. Und es wird die früher so beliebte „Männerdarbietung“ am Rosenmontag geben.
Mit neuer Funkengarde und zwei jungen Tanzmariechen, den beiden elfjährigen Lilly Gröber und Jessica Großklaus dürfen sich die Besucher der 61. Session auf viele neue Impressionen freuen. Na dann also: Trebitz Helau.