Interview mit Kurdirektor Deddo Lehmann Interview mit Kurdirektor Deddo Lehmann: In Bad Schmiedeberg wird getreten bis der Kälteschmerz kommt

Bad Schmiedeberg - Am Sonntag ist Tag des Wassers. Nicht nur in Bad Schmiedeberg, aber natürlich vor allem auch dort: Das „Anwassern“ im Kneippbecken ist längst ein fester Termin im Festkalender der Kurstadt. Über den Hang zum Gang ins kalte Wasser sprach MZ-Redakteurin Irina Steinmann mit Kurdirektor Deddo Lehmann.
Waren Sie schon drin?
Lehmann: Nein, noch nicht, dieses Jahr noch nicht. (Ich muss mal aus dem Fenster gucken, ob da überhaupt schon Wasser drin ist. Doch, ja.) Aber am Sonntag geht’s rein, ohne Wenn und Aber, ich freu’ mich schon drauf.
Wie kalt ist das denn?
Lehmann: Es ist Brunnenwasser, acht bis zehn Grad etwa. Vor zwei Jahren, als wir den Frost hatten, da waren’s nur 6,4 Grad.
Ganz schön frisch..
Name: Man will ja diesen Kältereiz haben. Der Storchengang, so heißt das, sorgt für das Auf- und Abschwellen der Waden. Und das macht man, bis der Kälteschmerz eintritt. Dann sollte man das Wasser abstreifen - nicht abtrocknen - und sich Wollsocken anziehen.
Ist das eigentlich Heilwasser im Becken - wie im Trinkbrunnen?
Lehmann: Ja, es ist Margarethenwasser. Für diesen Zweck spielt das keine Rolle, unter hygienischen Gesichtspunkten ist es aber auch hierfür natürlich bestes Wasser.
Das Kneippbecken steht jedermann offen?
Lehmann: Täglich von 7 bis 21 Uhr. Den Anfang machen am Sonntag die Unerschrockenen: der Kurdirektor, der Bürgermeister, der Kneippverein... Dann sind die Zuschauer dran, wir erwarten einige hundert. Das Becken wird also nicht verwaist sein.
(mz)