Heideland-Milch Heideland-Milch: Ein Kuhstall mit allen Schikanen

Kemberg/MZ - Vor etwa 250 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft hat Richard Reiß, der Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzende der Milchagrargenossenschaft „Heideland“ in Kemberg, am Dienstagvormittag eine der modernsten Milchviehanlagen in Sachsen-Anhalt eröffnet.
Insgesamt 7,2 Millionen Euro hat der Mehrfamilienbetrieb investiert und in nur einem Jahr - Baustart war am 8. April 2013 - ohne Fördermittel eine moderne Milchviehanlage mit Melkzentrum, eine Biogasanlage samt Weiterbildungs- und Schulungszentrum errichtet.
Die neue Milchviehanlage ist in H-Form gebaut und besteht aus zwei 165 Meter langen Ställen. Je Stall gibt es vier Abteile für je 150 Kühe, die sich darin frei bewegen können. Neben Trog-Tränken mit vorgewärmtem Wasser, Hochboxen mit weichen Gummimatten, automatischen Gülleschiebern, 52 Ventilatoren sowie der vollautomatischen Steuerung der Anlage durch Wärme-, Licht- und Windsensoren bieten auch frei von den Tieren nutzbare Kuh-Massagebürsten beste Voraussetzung für eine tierartgerechte Haltung von künftig 1 200 Milchkühen.
Herzstück der Anlage ist das moderne Melkkarussell mit 60 Plätzen. Das wird sich ab 5. Mai drei Mal täglich für vier Stunden drehen und künftig etwa 34 000 Liter Milch am Tag produzieren. „Schon jetzt haben wir den Bereich großzügiger gebaut, um in absehbarer Zeit hier auch noch Platz für den Einsatz von Melkrobotern zu haben, die schon bald zum Standard in der Milchproduktion gehören werden“, ist der Mann, der seit 1988 die Geschicke des Betriebes leitet, überzeugt.
Unmittelbar daneben befinden sich die neue Verwaltung und das moderne Weiterbildungs- und Schulungszentrum mit bis zu 100 Plätzen. Das bietet nicht nur per Beamer Einblicke in den komplett vernetzten Betrieb. Durch zwei riesige Glaswände kann das Geschehen im Melkkarussell live verfolgt werden. Diese Einblicke dürften nicht nur für Landwirte und künftige Lehrlinge, sondern auch für Schulklassen interessant sein. „Wenn wir guten Nachwuchs gewinnen wollen, müssen wir auch was bieten“, spricht Reiß von einer Investition in die Zukunft,