1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Glückspilz-Landkreis Wittenberg: Glückspilz-Landkreis Wittenberg: Acht Lotto-Millionäre leben im Kreis

Glückspilz-Landkreis Wittenberg Glückspilz-Landkreis Wittenberg: Acht Lotto-Millionäre leben im Kreis

Von ilka hillger 03.04.2014, 09:43
Welche Kugel darf’s denn sein? Wüsste man das vorher, wäre alles gut.
Welche Kugel darf’s denn sein? Wüsste man das vorher, wäre alles gut. archiv Lizenz

wittenberg/MZ - Ein Landkreis im Lotto-Glück. Für Wittenberg kann man das guten Gewissens behaupten. Acht Lottomillionäre leben hier, die laut Statistik der Lotto-Toto GmbH zwischen 1993 und 2014 Summen von einer bis 4,5 Millionen Euro ausgezahlt bekamen. Millionärsmäßig aus Lotto-Sicht liegt der Landkreis nach Halle (14) und Magdeburg (11) damit auf Rang 3 im Land. Und aktuell scheint es mit dem Landkreis im Glück so gut weiterzugehen.

Millionärin auf Urlaubsreise

„In diesem Jahr läuft es super“, kann Astrid Wessler bestätigen. Erst am Montag hat die Pressesprecherin der sachsen-anhaltischen Lotto-Toto GmbH vermeldet, dass in der Lutherstadt zwei Tipper bei „6 aus 49“ einen Fünfer mit Superzahl und damit 4 299 Euro Gewinn hatten. Und das ist lediglich die Fortsetzung des Lotto-Glücks hier in der Region. Bereits im März ging ein großer Lottogewinn in den Kreis Wittenberg. Ein Spieler gewann mit sechs Richtigen im „6 aus 49“-Lotto 119 974,60 Euro.

Noch ein paar Wochen zuvor, am 15. Februar, hatte ein Spieler bei einer Zusatzauslosung eine Million Euro gewonnen. Dieser letzte Millionär im Landkreis erwies als Millionärin, und die Frau ließ sich gehörig Zeit, ihren Gewinn anzumelden, weil sie im Urlaub war. „Inzwischen ist das Geld auf ihrem Konto“, sagt Astrid Wessler. Das war es dann aber auch schon an Informationen über den Glückspilz. Sie hat sich absolute Anonymität ausbedungen und sogar einen Besuch in der Lotto-Zentrale in Magdeburg abgelehnt.

Dort hätte sie freilich einen Blick auf Astrid Wesslers Karte von 2013 werfen können. Die verzeichnet für den Landkreis vier größere Gewinne ab 50 000 Euro. Dessau-Roßlau hatte nur einen, Anhalt-Bitterfeld drei, die meisten Überweisungen gab es mit acht großen Gewinnen im Salzlandkreis. Geht man mit dem Tippschein über solch eine Summe zur Annahmestelle, dann spuckt der Computer nicht etwa die Gewinnhöhe aus, sondern blinkt nur „Zentralgewinn“. „Danach gibt es Post“, weiß Andrea Uhlig von der Annahmestelle im „Arsenal“. „Bei mir ist das allerdings noch nie passiert“, fügt sie hinzu. Vielleicht aber klappt es ja dieser Tage, denn bereits morgen steht wieder eine Megaausschüttung bevor.

Tippen mit Bauchgefühl

Die Gesamtsumme ist dabei fast so hoch wie die Chance, sie zu bekommen: 56 Millionen Euro stehen der Wahrscheinlichkeit von 1:59 Millionen gegenüber. Morgen gilt es somit, den größten jemals existierenden Jackpot in Deutschland zu knacken: den „EuroJackpot“. Vor einer Woche - es ging um 47 Millionen Euro - versuchten viele Tipper ihr Glück. Aber für einen deutschen Jackpot-Gewinner reichte es nicht. Zwei Tipper aus Nordrhein-Westfalen und Finnland waren ganz knapp davor. Sie hatten alle fünf Gewinnzahlen sowie eine Eurozahl richtig. Nur eine weitere richtige Eurozahl mehr und sie hätten den Jackpot geknackt.

Haben sie aber nicht und deshalb kann man sich in die Schlangen vor den Lotto-Annahmestellen einreihen. Bei Andrea Uhlig im „Arsenal“ gibt es aber gar keine Wartezeit. „Dem ,EuroJackpot’ stehen die Leute noch skeptisch gegenüber“, hat sie festgestellt, wenngleich der Verkauf von Tippscheinen in den letzten Tagen angezogen hat.

Vor sich das Papier mit den vielen Kästchen stellt sich dann die entscheidende Frage nach der richtigen Zahlenkombination. „Viele sehen sich die Statistik an“, sagt Astrid Wessler. Die Pressesprecherin von Lotto-Toto schaut für die MZ hinein und präsentiert Zahlen. „6, 7, 18, 22 und 25 wurden mit je 15 Mal beim ,EuroJackpot’ am häufigsten gezogen“, sagt sie. Die 3, 42 und 50 gab es selten. Aber hilft das weiter? Hofft man, dass häufige Zahlen noch häufiger werden oder werden jetzt die seltenen dran sein? „Das muss jeder selber entscheiden“, sagt Astrid Wessler, „vielleicht sollte man einfach zwei Scheine ausfüllen. Meine Empfehlung ist das Bauchgefühl.“ Darauf verlässt sie sich selbst und hofft mit Millionen Menschen in ganz Europa, denn obwohl unmittelbar an der Quelle sitzend, war ihr das Lottoglück bisher eher selten hold. „Mein höchster Gewinn war mal ein Dreier mit 62 Euro.“